Samstag, 25. November 2017

Schwere Zerstörungen des Hurrikans Irma und eine Fischbar, wie es sie nur hier geben  kann

Den Vormittag haben wir mit Nichtstun verbracht. Auf unserer kleinen Terrase haben wir ein Resteessenfrühstück gemacht,  wir haben die Reste des Greek Yoghurt und der Erdbeeren auf zwei Wassergläser verteilt und mit den Plastiklöffeln des Eisladens auf Sanibel gegessen.
Dann war ich im Pool schwimmen, es war ein bisschen bewölkt und wenn die Sonne durchkam, glitzerte der Pool in tiefem Türkis und dahinter das Meer in Blau und darüber der Himmel in einer weiteren Schattierung von Blau.

Den Rest des Vormittags verbringen wir im Liegestuhl , mit Panoramablick auf das Meer, leichtem Plätschern  und ab und zu einem Pelikan oder zwei. Auf einer kleinen  Mole neben der Kajak und Jetski Anlegestelle leben 7 Iguanas, die ich fotografieren gehe. Sie sind zum Sonne aus den Felsritzen und - Verwerfungen rausgekommen. Eigentlich gehören sie gar nicht nach Florida, sondern nach Central - und Südamerika, aber sie sind hier ausgewildert. Alles über Iguanas, auch Grüner Leguan genannt,findet man hier: https://en.m.wikipedia.org/wiki/Green_iguana. Bemerkenswert ist, dass sie bis 1,70 m lang werden können , manche sogar bis 2 m.

Es heißt im Artikel  über die Iguanas in Florida ( die ersten kamen auf Booten mit Früchten, danach entkamen viele aus der Gefangenschaft als Haustier,  in NYC ist es heute übrigens mit hoher Strafandrohung verboten, Iguanas zu halten.)  dass sie hier  nicht so beliebt sind, weil:
" Due to a combination of events, the green iguana is considered an invasive species in South Florida and is found along the Gulf Coast of Florida from Key West to Pinellas County.The original small populations in the Florida Keys were stowaways on ships carrying fruit from South America. Over the years, other iguanas were introduced into the wild, mostly originating through the pet trade. Some escaped and some were intentionally released by their owners; these iguanas survived and then thrived in their new habitat.[51] They commonly hide in the attics of houses and on beaches. They often destroy gardens and landscaping.They seem to be fond of eating a native endangered plant, Cordia globosa and feeding on nickernut (Caesalpinia) a primary food plant of the endangered Miami blue butterfly (Cyclargus thomasi bethunebakeri); additionally on Marco Island, green iguanas have been observed using the burrows of the Florida burrowing owl, a species of special concern, all of which can make them more of a serious threat to Florida's ecosystem than originally believed.In January 2008, large numbers of iguanas established in Florida dropped from the trees in which they lived, due to uncommonly cold nights that put them in a state of torpor and caused them to lose their grip on the tree branches.Though no specific numbers were provided by local wildlife officials, local media described the phenomenon as a "frozen iguana shower" in which dozens "littered" local bike paths. Upon the return of daytime warmth many (but not all) of the iguanas "woke up" and resumed their normal activities.This occurred again in January 2010 after a prolonged cold front once again hit southern Florida."

Die Geschichte mit den gefrorenen Iguanas spielt auch eine Rolle im Krimi Chomp von Hiaasen, von dem ich gestern geschrieben hatte.
Gegen Mittag fahren wir los, um ein Café zu suchen. Das Einzige in der Nähe ist linksherum, wir wussten das aber nicht und biegen erst einmal nach rechts  ab. Relativ unvermittelt ( ist mir in Köln früher auch schon mal öfter passiert, das mit der Brückenrampe, die plötzlich unvermeidbar war) sind wir dann auf der Seven Mile Bridge und auf dem ungeplanten Weg in die Lower Keys.
Es ist geradezu beklemmend, wie fast ununterbrochen Schutt am Straßenrand aufgehäuft liegt. Besucherzentren von Natursehenswürdigkeiten sind zerdrückt und geschlossen, Ganze  Camping/ Trailerplätze einfach abrasiert. Zäune umgedrückt, Bäume um- , Boote aufs Land geworfen. Die denkmalgeschützte Insel Pigeon Key eignet sich nicht mehr für unseren geplanten Ausflug, viele der alten Holzhäuser sind kaputt.
Pine Key hat eine bekannte Population von ganz kleinen Weißwedelhirschen, die nicht höher als 60 cm werden. Pine Key ist eine Desasterzone! Kein Gedanke daran, hier Tiere ansehen zu wollen.
Wir halten am Bahia Honda State Park, der einen sehr schönen Strand mit karibischem Wasser aufweisen soll.Der Eintritt ist verbilligt, es ist nur der Baysidestrand geöffnet, beide langen Golfstrände sind geschlossen. Es wird ein Jahr mindestens dauern, bis der weggespülte Sand wieder aufgeschüttet ist. Die Dame am "Café" erzählt uns, dass hier vor dem Sturm unzählige schattenspendende Palmen standen. Alles weg. Sie sagte , man habe nach der Evakuierung nichts Grünes mehr gesehen. Ihre Schwester sei Thanksgiving zu Besuch gewesen und man sei gemeinsam nach Key West gefahre, wo eine weitere Schwester wohne. Key West sei gut beim Sturm weggekommen, fast nur Grünschnitt, kaum Zerstörungen von Hab und Gut. Aber die besuchende Schwester habe dich nicht mehr eingekriegt über den ganzen Müll am Straßenrand, so viele Kilometer Schutt.
Zuständig sei das County. Das habe jetzt schon den dritten Unternehmer beauftragt. Passiert sei noch immer nichts.
Auf meine Frage, ob man hier überhaupt eine Hurricane Versicherung abschließen könne,sagte sie ja, aber auch, dass nur etwa 20 % der Bewohner sich eine leisten könnten. Sie habe auch keine. Die Kosten hätten bei € 10.000 im Jahr  gelegen, da hofften sie das nichts passiert. Der letzte Hurrikan, der ernstere Schäden verursacht habe, sei vor 10 Jahren gewesen.
Sie verkauft uns Kaffee auf der Veranda. Shop und Café sind zu. Es regnet durch, seit das Dach vom Sturm beschädigt wurde. Als Mittagessenersatz gibt es aus der limitierten Auswahl eine Tüte Nüsse und eine Tüte Fruchtmark.
Wir kaufen dann noch kurz Kuchen und Früchte im Supermarkt ( Publix, der Winn Dixie daneben hat noch nicht wieder auf nach dem Sturm und wird gerade renoviert) und legen uns auf die Liegestühle, den Blick zum Meer, kein Müll in Sicht.
Abend essen waren wir in den Key Fisheries, einem Fischmarkt mit Restaurant und Tiki Bar im ersten  Stock, Zugang nur für über 21-jährige.  Unten aber ist das volle Leben. Ein Schalter zum Bestellen, ich hätte besser wie andere Scoobidoo oder Micky Mouse  als Name angegeben , Heike kommt der Ausruferin nur schwer über die Lippen.  Man sitzt draußen , holt an der Bar Getränke und ist ausb Pappkörbchen oder von Styroportellern. Morgen ein paar Fotos! https://www.keysfisheries.com

Jetzt habe ich die Finger wund getippt... und mache bis morgen Pause!

Pool und Meer am Blue Waters, Marathon Key
7 Mile Bridge, Florida Keys
7 Mile Bridge und alte Flagler Bridge
Hurrikan Irma, Desasterzone bn Pine Key
Wucht des Sturms
Kilometerlanger Sperr- und Biomüll
Dark Tourism , unintentional, ungewollt 
Gerupfte Inseln, Hurrikan Irma
Von Irma mitgenommener Bahia Honda State Park
Seidenreiher
Iguana Time
Iguana Baywatch
Iguana Angeben


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