Freitag, 24. November 2017

Nachdenklich stimmende Reste des Hurricane Irma

Heute geht es weiter, etwa 400 Km von Sanibel bis zu den Florida Keys, erstes Ziel dort Marathon Key in den Middle Keys. Wir fahren mit ein bisschen Wehmut von unserer gemütlichen Wohnung auf der schönen Insel Sanibel los. Etwa 20 Meilen hinter Naples biegen wir ab auf die 29, die zur 41, dem Tamiami Trail führt. Wir fahren zunächst noch über die Kreuzung mit der  41 weiter in Richtung Everglades City. Eigentlich keine "richtige" Stadt mit zusammenhängender Bebauung, sondern mehrere Handvoll Trailer und Holzhäuser, jeder Menge Airboatoutfitter und einer stattlichen City Hall. An einer Kirche steht sinngemäß, dass Gott der Zufluchtsort der Menschen ist, denen die Stürme des Lebens mitspielen...
 Hier sehen wir zum ersten Mal richtig die zerstörerische Kraft des Hurricane. Am Wegrand türmen sich Schrott und Bauschutt, Baumstümpfe, Wohnmobile, Boote  (  einige mit der Aufschrift Irma), alles kaputt und zur Abfuhr bereit. Dass der Ort tot wirkt, mag aber auch und vor allem damit zusammen hängen, dass heute Thanksgiving ist. Armin  sagt, dass es aussieht wie Heiligabend um vier. Im Dorf Chokoloskee drehen wir, ein Café haben wir nicht gefunden, aber wenigstens gab es an einer Bootsmarina eine Toilette.
Chokoloskee (http://chokoloskee.com/) kam in einem Doc Ford Roman vor, den ich neulich gelesen habe. Randy Wayne White (http://www.randywaynewhite.com/doc-ford-novels.php) ist der Autor einer Krimiserie , die in Florida, vor allem auf der Golfküstenseite handelt. Protagonist ist Doc Ford, ein Meeresbiologe, der in Kriminalfälle verwickelt wird. Vielleicht ist die Idee mit dem Biologen Doc von Steinbeck geklaut, an den Whiteboard natürlich nicht heranreicht, aber ich lese die Bücher trotzdem gerne. Inzwischen gibt es ob der Kultserie sogar eine Rum Bar & Grill Kette mit dem Namen Doc Ford.
Wir fahren auf dem Tamiami Trail durch die Everglades ( lies: Chomp von Carl Hiaasen) und halten an zwei Picknickplätzen, an jedem ist ein Gator zu sehen! Für einen Spaziergang reicht die Zeit leider nicht und die Rundfahrtstraßen sind alle geschlossen wegen Aufräumarbeiten nach Irma.
Zwischen dem Tamianitrail und der 1 in Richtung Key West fahren wir eine halbe Stunde an Gärtnereien , Baumschulen ( riesige Palmen mit Bällen im Topf) und Orchideenzuchtbetrieben vorbei. Dann kommt der Highway 1 und damit die ersten Brücken und Dämme.
Angefangen mit Key Largo und weiter über alle folgenden befindet sich wieder haufenweise Sperrmüll , Schutt und Baumabfall am Straßenrand. Was in Sanibel herum lag, passt in Grünschnittcontainer. Was hier herumliegt in viele Hundert Lastwagen, von denen auch einige bereitstehen weiterzumachen, wenn der Feiertag vorüber ist. Wir kommen uns vor, als seien wir auf einem dark Tourismus Trip, dabei hatten wir die Tour vor Irma ausgesucht, wir wollten natürlich kein Katastrophensightseeing machen.
Irma ist der stärkste atlantische Hurrikan außerhalb des Golfs von Mexiko und des Karibischen Meeres seit Beginn der Aufzeichnungen des National Hurricane Centers, das im Jahr 1898 gegründet wurde.Irma ist der erste tropische Wirbelsturm, der eine andauernde Windgeschwindigkeit von 297 km/h für 37 Stunden erreicht.Der bisherige Rekordhalter war der Taifun Haiyan, der 2013 über die Philippinen hinweggezogen ist. Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Hurrikan_Irma

Im Grunde erscheint der Highway 1 wie ein runtergekommener Trailerpark. Glücklicherweise ändert sich das, als wir zum Hotel kommen. Liegestühle, Hängematten, Kokospalmen, entspannte Atmossphäre. Hier könnte ich auch die ganze Zeit sitzen und den Wellen zuhören beim Plätschern.

Big Cypress Reserve, Everglades
Everglades City
Everglades City und Hurrikan Irma
Everglades City und Chocolosdkee nach Irma
Everglades City, zerstörte Billboards
Alligator auf dem Tamiami Trail
Übergang zwischen den Keys
Blue waters Hotel, Marathon Key
Courtyard by Marriott Marathon
Heute mal in Grün!
Margaritaville Musik am Pool vom Blue Waters Hotel
Sonnenuntergang Marathon Key




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