Donnerstag, 20. Juli 2017

Mittsommerabend und heute von der Natur zurück in die Stadt: Reykjavik.


Wie berichtet, war gestern ein ziemlicher Regentag. Wir sind am frühen Abend sogar zum 300 m entfernten Supermarkt mit dem Auto gefahren. Aber die Wetter App ( ich nutze -und schwöre auf die Genauigkeit- die ,auch grafisch ansprechende, App "Living Earth" (werbefrei). Die hat gesagt, dass der Regen um 21 Uhr aufhört. Und so war es dann auch. Wir nutzen den Mittsommer, um uns einfach noch einmal auf den Weg zu machen. Nach Westen, der Sonne entgegen und voller Hoffnung, den Snaefellsjökull doch noch einmal ohne Wolkenhülle zu sehen ( das war der Jules Verne Vulkan). Und tatsächlich, wir haben Glück. Zunächst parken wir an der einsam gelegenen Ingjaldshóll Kirche zwischen Rif und Hellisandur. Über den alten Friedhof hinweg geht der Blick zum Gipfel, der zwar noch nicht frei, aber doch schon deutlich sichtbar ist.

Wir beschließen ein kleines Stück zurück Richtung Oláfsvik, gleich hinter Rif zum Abzweig zum Wasserfall Svöduvoss zu fahren. Ein paar hundert Meter vom Parkplatz, der wiederum 1,6 Km von der Landstraße entfernt ist, kommt man nicht mehr weiter, da ein Fluss den Weg versperrt. Aber der Blick auf den Wasserfall ist spektakulär, zumal gleichzeitig der schneebedeckte Gletscher des Gipfels des Snaefellsjökull im Abendlicht liegt. Manchmal hat man das Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein.

Auch ein kleiner Spaziergang noch durch den Hafen zeigt, wie das warme Licht der Mitternachtssonne Strahlkraft hat! Fotografieren ist Malen mit Licht.

Heute morgen geht es dann ans Packen. Auf dem Weg nach Reykjavik halten wir zuerst kurz an einer Flussmündung wo Hunderte, wenn nicht mehr, Möwen unterwegs sind. Dann machen wir noch einen Stop in in Grundarfjördur am Kirkjufellfoss, der in Island Fotos immer zusammen mit dem pyramidenähnliche Kirkjufell fotografiert wird, was ein wenig Betrug am Betrachter ist, weil tatsächlich die Landstraße zwischen beiden verläuft. Leider liegt des Berg noch im Nebel, aber immerhin!

Einen weiteren Stop machen wir nach weiteren 100 Km in Bogarnes, in dem es ein gutes Museum über die Landnahme plus Infos zu den Sagas ( hier ist Sagaland) gibt, was wir aber aussparen. Wir suchen ein Café und finden ein richtig gutes, stylisches Bäckereicafé direkt am Wasser, allerdings etwas weg vom Zentrum neben dem Bonussupermarkt. Guter Tipp für alle, die in der Gegend sind. Gutes Plundergebäck und tolle Kuchen und Sandwiches. Kaffee nicht nur als Refill, sondern auch zum Mitnehmen, Pappbecher stehen bereit.

Weiter geht es nach Reykjavik. Gut 200.000 Einwohner hat die Stadt, in der es wohl wahnwitzige Immobilienpreise gibt. Dementsprechend viele Baustellen gibt es im Stadtbild. Auch viele noch nicht renovierte Häuser. Die Haupteinkaufsstraßen sind bunt, aber es gibt sehr, sehr viele Andenkenläden. Alle etwas interessanteren Sachen sind unfassbar teuer.

Vom Konzerthaus Harpa kann Köln noch etwas lernen, ambitionierte Architekturkunst und billiger als geplant . Die Fertigstellung war in der Wirtschaftskrise 2008 stark gefährdet. Durch gemeinsame Anstrengungen und auch Spenden wurde das Gebäude für vergleichsweise nur 150 Millionen zu Ende gebaut.

Ich durchsuche verschiedene Quellen nach Restauranttipps und gebe irgendwann auf. Die Restaurants sind alle unfassbar teuer. Wie wir später sehen, dabei sogar noch überfüllt. Wir entscheiden uns für eine Pizzeria ( Kuchen, Burger und Pizza sind in der Regel noch ok vom Preis-Leistungsverhältnis), aber die ist voll, mit Warteliste, macht aber auch Takeaway! Unsere Rettung!

Noch schnell ein Wort zu unserer vorherigen Unterkunft in Oláfsvik: www.welcome.is
Großes , gut geschnittenes Studioappartement ( sprich alles bis auf das Bad in einem Raum), Zeitlose, einfache, aber ordentliche Möbel. Ausstattung wie in einem sozialistischen Hotel ca 1985: Billiger Plastikwasserkocher und fest mit der Wand verbundener Fön gegen Diebstahlsversuche, minimale Ablageflächen im Bad, keine Haken für Badetücher, keine Garderobenhaken. Keine Kaffeezubereitungsmöglichkeit, keine Teebeutel etc. Kosten: gut 200 EUR pro Nacht. Trotzdem zu empfehlen! Oláfsvik ist auch ein sehr guter Standort und insgesamt nett und es gibt, anders als in beiden( !)
Reiseführern steht , auch keinen Fischgestank im Ort!


Pferd in Snaefellsnes an der Ingjaldshóll Kirche 
Gletscher des Snaefellsjökull , Wasserfall Svödufoss
Gletscher des Snaefellsjökull , Wasserfall Svödufoss
Mittsommernacht in Olafsvik
Welcome Apartments, Olafsvik 
Möwenschwarm bei Olafsvik
Möwenschwarm bei Olafsvik
Kirkjufellfoss und Kirkjufell bei Grundafjördur
Kuchenstop in Bogarnes
Mauerverkleidung in Reykjavik
Konzerthaus Harpa in Reykjavik
Detail, Harpa
Graffiti in Reykjavik
Mural in Reykjavik
Fenster in Reykjavik
Pizza in Reykjavik

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen