Sonntag, 14. Mai 2017

Off the Beaten Track

Strahlende, gleißende Sonne beim Aufwachen und um kurz nach acht kann ich mit meinem Becher Tee im Schlafanzug auf dem Balkon sitzen, es ist nämlich auch noch windstill. Nach dem Frühstück beschließen wir auf die Halbinsel The Lizard zu fahren, aber diesmal in den unbekannteren Osten. Unsere erste Station ist Porthallack, einem Fischerort seit dem 13. Jhdt, das seinen Heyday in der Zeit der Heringsschwärme hatte.

Auch für Geologen ist der Ort interessant, weil hier der Bruchlinie zwischen der Halbinsel Lizard und dem Rest Cornwalls verläuft. Vormals war hier Grazer Sandstrand, aber schon seit Langem bedecken Steinchen den Strand, Abraum der nahegelegenen Steinbrüche bei Porthoustock. Sie sehen auch wie natürliche Kiesel, alle Ecken sind durch die Erosion abgeschmirgelt. Porthallow (die Einheimischen sagen "Prallo") hat ein lebhaftes Gemeindeleben und die Cove ist mehr Arbeitsstrand als zum Sonnenbaden geeignet. Abseits der Wege und daher ruhig und einsam.

Wir fahren weiter zur Porthkellis Cove gleich nebenan, an dem eine große Padi Tauchstation liegt. In einem Container/ Wohnwagen ist ein Café, mehr Greasy Spoon als stylische Beach Hut. Wir freuen uns über die Espressomaschine und ein Sandwich mit Bacon und geschmolzenem Brie. Es gibt einen Tischtennistisch, ein Ballspielgerät für Besucher mit Hund, ein gemauertes BBQ, einen Feuertopf und neben Pichnicktischen einen großen Traktorreifen als Sitzplatz. Das Tauchschulengebäude ist neu, aus hellem Holz, dahinter liegen Duschen und Waschräume für die Ausrüstung.

Es ist viel Betrieb, in der benachbarten Bucht wird getaucht, aber vor allem fahren 2 Motorboote mit Tauchern zum Riff mit dem Namen Manacles. Hier sind zwei spektakuläre Schiffsunglücke gewesen. Zuletzt im Dezember 1917 zerschellte ein kanadisches Schiff hier, allerdings war es zuerst leck geschlagen durch eine Seemine eines deutschen U-Bootes. das Schiff hatte Parfum an Bord, Tabak, Dosenfleisch, Früchte, Kaffee und Munition. Alle Seeleute überlebten. Richtig freuten sich die Einheimischen aber darüber, dass ihr Strand 1,50 m hoch bedeckt war mit Luxusgütern.....!

Man hat einen weiten Blick in die Bucht von Falmouth und auf das offene Meer, mit vielen großen Frachtern und Supertankern. Wie Perlen an der Schnur ziehen immer wieder Basstölpel ein paar Meter über der Wasseroberfläche vorbei.

Wir fahren von hier aus noch nach Coverack, einem auch relativ unberührten kleinen Fischerei-und Urlaubsort. Nun zieht es sich aber zu, aus blauem Himmel wird Wolkendecke und dann fällt auch Regen. Wir kaufen noch ein und dann wird gekocht, denn Hans, ein guter Bekannter von Armin und seine Frau Marita kommen zum Essen, sie sind zufällig auch gerade in Falmouth. Bernd und Gertrud haben heute übrigens Besuch von Gertruds langjähriger Austausch- und Brieffreundin. So Schluss jetzt, es ist schon halb eins!!

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