Samstag, 7. Januar 2017

Glockenparade, Rauschenberg und die Füße tuen weh!

London heißt immer Maximalleistung für die Füße. Karneval werden es 25 Jahre. dass wir begonnen hatten, regelmäßig nach London zu reisen. Damals war Arthrose noch kein Thema..! Wir nehmen von Shepherd's Bush aus den Bus bis Piccadilly Circus und steigen dann um in einen Buc bis St. Paul's Cathedral. Von dort aus geht es über die Milleniumbridge zur Tate Modern, wo wir uns die Rauschenberg Ausstellung ansehen. Die Ausstellung ist super und ich kaufe mir noch ein Tips und Trivkd zum Zeichnen Buch. 

London ist trotz des heute mäßigen ( aber weitgehend trockenen) Wetters total voll. Ich gehe von der Tate aus weiter die Themse entlang ( viele Leute) zur Southwark Cathedral ( innen wenige Leute) und sehe eine lange Reihe große Kirchenglocken mittig platziert auf weißer Wolle und umgeben von Stuhlreihen. Die Glocken waren zur Generalüberholung weg und sollen Montag wieder feierlich gesegnet und gefeiert und eingesetzt werden. Wenn man für 1 GBP die Broschüre über die Kirche kauft, darf man fotografieren, also mache ich , klar. Die weiße Wolke kleidet die Glocken nach alter Tradition ein   etwa wie Kommunionskinder. 

Borough Market ( sehr, sehr voll) verlasse ich nach 30 Sekunden wieder und fahre mit der Tube zum Green Park und gehe da und im St. James Park spazieren. Armin fährt unterdessen zum British Museum. Meinen Plan in die National Gallery zu gehen, lasse ich bald fallen( sehr, sehr, sehr voll) und fahre zum Hotel zurück. Interessant am Trafalgar Square ist die neue und ziemlich umstrittene Daumen- Statue : 
"The 11th artwork to sit on Trafalgar Square's Fourth Plinth has been unveiled.

Really Good by David Shrigley is a 7m-high sculpture of a hand giving a thumbs up sign, which the artist hopes will become a self-fulfilling prophecy. 

It has been cast in bronze with the same dark patina as the other statues in Trafalgar Square." (bbc.co.uk).

Die Central Line ist relativ voll.  Nach einer Station steigt Armin zu. What are the odds! 

Am Abend treffen wir Matt am Löwen links auf dem Trafalgar Square und gehen in Covent Garden Pizza essen! Netter Abschluss eines schönen "London Baby" Tages. 

London never disappoints. 

PS: (da vom Handy keine Bildunterschriften gehen: das obskure Bild von Shepherd's Bush zeigt das Stadion , in dem 'unsere' Blackburn Rovers gerade gegen die Queen's Park Rangers spielen) 






















Von meinem iPhone gesendet

Kurzblog aus London

Heute mal kurz und vom Handy! Der Regen, der uns den ganzen Urlaub verschont hatte, hat uns heute auf dem Weg nach London begleitet!
Mit wehmütigem Blick auf die heute etwas unruhige See - und bis zur Abfahrt auf alle Fälle war es auch trocken- fahren wir aus Porthleven los. Das erste Mal haben wir keinen Stau und so sind wir trotz einem Stop in der Waschanlage im Tesco in Truro ( jede Menge Möwenkacke auf dem Jaguar) und zwei Kaffeepausen um halb sechs in London im Dorsetthotel in Shepherd's Bush. Das Hotel ist relativ neu und ist im Zuge des Baus der riesigen Westfieldmall vermutlich hier gebaut worden. Eigner ist eine chinesische Gesellschaft. Es ist schön, der Raum allerdings sehr klein. Zum Ausgleich gibt es fast 4000 Meilenpunkte bei der Lufthansa. Wir gehen zur Mall ( kein Regen) und sind beide von Läden , Musik. Menschen und der generellen Abwesenheit des Meeres überfordert. Danach stehen wir hilflos vor den Fahrkartenautomaten in der U-Bahn, wir haben die Oyster Cards in Leverkusen gelassen und wissen nicht, was wir am besten ziehen. Als wären wir das erste Mal hier....! Dann treffen wir Matt an Victoria Station. Nicht gerade ein Blitzbirneneinfall, da die Station mehrere Blocks einnimmt. Mit Hilfe von GPS und Telefonieren schaffen wir es aber! Dann wären wir nett essen ( regenbedingt im dritten Lokal am Weg), aber irgendwann in den vielen Jahren seit ca. 1969 waren auch Elton John und Rod Steward mal zusammen hier!
Jetzt Beine hoch und schlafen!

Freitag, 6. Januar 2017

Loe Pool-abgeschnitten vom Meer, Porthleven und ein Essen im Coldstreamer

Heute ist es wieder bedeckt, aber trocken. Wir wollen heute keinen größeren Ausflug machen, morgen müssen wir ja bis London fahren und noch lange genug im Auto sitzen.
Also fahren wir nur um die Ecke zu einem der Wanderparkplätze am Loe Pool.

Ehemals die Mündung des Flusses Cober, ist Loe Pool heute ein Süßwassersee. Die Versendung der Mündung ist historisch unklar, man spricht von mehreren Tausend bis zu 700 Jahren. Jedenfalls hat Daniel Defoe (der von Robinson Crusoe) noch von einem Hafen am Fluss gesprochen. Das wäre allerdings noch einmal deutlich neueren Datums. Siehe im Einzelnen zur Geologie: https://en.wikipedia.org/wiki/The_Loe

Loe Bar, die Sand- und Kiesbank, die den ehemaligen Fluß vom Meer abriegelt, ist vielen Seeleuten zum Verhängnis geworden. Der Meeresboden fällt hier auch besonders schnell ab und daher haben die Wellen große Kraft. Nach dem kentern der HMS Anton im Jahr 1807 mussten die Bewohner dieses Küstenabschnitts hilflos zusehen, wie 120 Mann Besatzung ertranken. Henry Trengouse gehörte zu den entsetzten Zuschauern. Er hatte eine Idee, wie man in Zukunft den Seeleute helfen könnte: Trengouse entwickelte eine Rakete, die man verbunden mit einem Seil zu dem  treibenden Schiff abschiessen konnte, um sodann mit Hilfe einer Flaschenzugkonstruktion das Wrack an den Strand ziehen zu können. Bis die Rettungshubschrauber der Culdrose Navy Station in den Einsatz kamen, hat diese Seilzugrettung vielen hundert Menschen geholfen (Quelle: Walk Cornwall, Prothesen & Mullion, Friendly Guide, 2013.)

Jedenfalls hat man tolle Blicke vom Spazierweg und man kann selbst als Laie erkennen, wieviele verschiedene Gesteinsarten es hier gibt. Am Wegrand finden sich auch wieder Ruinen von einer alten Mine, hier eine Zinnmine. kennt jemand die rote Blume (siehe Foto unten)? Dann bitte kommentieren! Danke!

Ich gehe zu Fuß nach Porthleven zurück. Das gibt mit Gelegenheit, die alten Fischercottages zu sehen und auch, wieviele der Häuser inzwischen als Ferienhäuser angeboten werden.
Auch der Hafen von Prothesen hat zur Sicherheit der Seeleute Entscheidendes beigetragen, war er doch auf eine lange Strecke  - bis Falmouth- der einzige sichere Hafen östlich von Penzance. 1811 hat das britische Parlament, unterschrieben von King George III, eine Anordnung zur Errichtung eines Hafens an diesem Ort erteilt. Schiffe bis 200 t konnten hier sicher ankern. Statt der veranschlagten 5 Jahre Bauzeit und GBP 60.000 dauerte der Bau 15 Jahre und verschlang mehr als 200.000. Das Kölner Oper/Elbphilharmonie  Phänomen ist also nicht wirklich ein Problem der neueren Zeit. Fertiggestellt wurde der Hafen schließlich am 16.08.1825 ( möglicherweise durch viele französische Kriegsgefangene). Zur Feier des Tages gab es für das ganze Dorf Roast Beef und Plumpudding , begleitet von Lagerfeuern, Feuerwerk und Kanonenschüssen. Finanziellen Erfolg hatte der Hafen aber erst als der neue Hafeneigner Harvey & Co Mines nicht nur ein zusätzliches Breakeater installieren liess, sondern auch die Einfahrt zum inneren Hafen verschließbar machte, so , wie man es heute noch sehen kann. (Quelle: Port Leven Town Trail Broschüre). Ich mache am Nachmittag einen Rundgang durch Prothesen und folge dem Town Trail. Tonnen und Tonnen Gestein wurden in dieses Hafenbecken gestellt. Die Mauern sind viele Meter hoch und dick und davon gibt es jede Menge. Am Hafen (und unserem Haus gegenüber) liegt der älteste Pub von Porthleven, das Ship Inn, es wurde etwa 1800-1810 erbaut, angeblich auf einem alten Schmugglertunnel, den aber bislang noch keiner hat finden können.

Nach dem Hafenspaziergang fahren wir kurz nach Helston, dem Marktort nebenan. Bekanntester Pub hier ist der Blue Anchor:
The history of the Blue Anchor Inn dates back to the 15th century, when it was established as Monk's rest home.  When the Monasteries were dissolved,  it became a village tavern and began brewing its own 'SPINGO' ale at the rear of the premises.  Over the years, the Inn has thrived and still brews its uniquely flavoured beers today.
A 100 years ago the Blue Anchor became so popular with local tin miners that they were paid their wages at the bar.
Helston, standing at the entrance to the Lizard Peninsula, was once a port which eventually silted up. Hence the name 'The Blue Anchor'.
The skittle alley was originally built in the 18th Century for the enjoyment of the local gentry.  It was later used as stables,  until it was refurbished in 1937. The latest restoration of the building was undertaken by the current landlords, Simon and Kim, who replaced the roof in 1995. The skittles and bowls are made of solid sycamore. The bowls are approximately 12 inches in diameter and weigh 4lbs each.The art of brewing was once widespread in the Duchy of Cornwall and many Inns brewed their own beer. At the beginning of the 17th Century, when the population of Helston was 300, there were 30  ale houses brewing their own beer. Today there are only four in the whole of Great Britain, and the Blue Anchor is the oldest.http://www.spingoales.com/History.html

Kommen wir zum dritten Pub : Abendessen im "The Coldstreamer" in Gulval bei Penzance. Solide auf der Gourmetküchenkarte Cornwall gesetzt, ist dieses Inn inzwischen ein Gastropub mit Loungebar und Restaurantteil mit original restaurierten Bodendielen. http://www.coldstreamer-penzance.co.uk Es gilt ja noch an unserem letzten Abend dieses Cornwallurlaubs den Gut-geld-schein von Helga und Heinrich in Essbares umzusetzen. Auch hier asiatisches Fusion Food von großer Qualität. Gute Wahl, auch wenn die Heizung ausgefallen war. Immerhin haben wir einen Tisch direkt neben dem Heizöfchen bekommen und ich habe drei Schichten übereinander angelassen....! Vielen Dank nach Düsseldorf für das gute Essen!

Porthleven Beach, Blick Richtung Penzance

Porthleven Beach

Loe Bar mit Blick auf Mullion

Loe Pool

Riesenhecke mit unbekannten roten Blumen

Haus und Hecke

Großvatercottage am Wegesrand

Blick vom Küstenpfad auf Portleven

Alte Cottages in Porthleven-with a view



Surf is on

Rick Stein´s Restaurant in Porthleven

Blue Anchor Pub in Helston


The Coldstreamer Inn in Gulval

Nasi Goreng

Hafenbeleuchtung in Mousehole

Hafenbeleuchtung in Mousehole

Bollwerk Hafenmauern, hinten "unsere" Häuserreihe

Skinners Brauerei Schild

Armin in der Haustür

Fischladen in Porthleven

Schaufenster am Hafen



Mittwoch, 4. Januar 2017

Kunst in Cornwall

Der Morgen beginnt mir einem Gang zum Pier, da heute morgen die Wellen wieder besonders hoch sind!

Leider hat die Newlyn School of Art zu dieser Jahreszeit geschlossen. Auch nicht alle Galerien sind geöffnet und die Tate Cornwall wird derzeit renoviert und macht erst im Mai wieder auf. Aber es gibt in Cornwall noch genug Kunst zu sehen und selber zu machen..!

Wir fahren daher heute nach St. Ives,  eine einmalige Gelegenheit ohne die Menschenmassen durch die kleine Stadt zu gehen und auch einen Parkplatz zu finden, der nicht oben auf dem Hügel liegt. Es gelingt uns tatsächlich auch auf dem Smeaton´s Pier, direkt am kleinen Hafen zu parken. Hier habe ich einmal mit der St. Ives School of Painting, wo ich den ersten Malkurs in Cornwall vor ein paar Jahre gemacht hatte, malen müssen.

Wir gehen heute zur Barbara Hepworth Galerie, der vorherige Besuch der Ausstellung in Remagen im vergangenen Sommer hat Lust darauf gemacht. Im August hatten wir auf den Spuren von Hepworth uns den Kreisstein Men-an-Tol angesehen. (siehe Blog Cornwall August/September). Seit 1980 verwaltet die Tate Gallery  für das UK das Studio, das Barbara Hepworth  der Nation mit der Auflage  der  Erhaltung vermacht hatte. Einige der ausgestellten  Objekte hat der Schwiegersohn Sir Alan Bowness dem Museum zusätzlich gegen Erlass von Steuerschulden, insbesondere der Erbschaftssteuer überlassen (müssen).

Viele Objekte im Garten stehen noch da, wo Barbara Hepworth sie platziert hat. Den Garten hat sie selbst, zusammen mit dem Komponisten Priaulx Rainier angelegt. Auch ihre Studios (für Gipsmodelle und unmittelbare Skulpturen) sind noch unverändert, so, wie sie sie zuletzt benutzt hat, inklusive, Meissel, Kittel, Farbdosen und Schutzbrille. Ein Konservierungsprogramm wird in den kommenden Jahren behutsam die Studios restaurieren, da viele Objekte langsam zu "verstaubt" und gefährdet sind.
Barbara Hepworth kam bei Kriegsanbruch 1939 mit ihrem 2. Mann, dem Künstler  Ben Nicholson and den Kindern nach Cornwall. 1949 hat sie die  Trewyn Studios – jetzt das Barbara Hepworth Museum – gekauft und bis zu ihrem Tod durch ein Feuer im Studio im Jahr 1975 genutzt.

Mehr zu Sir Alan Bowness (geb. 1928) , der zwischen 1980 and 1988 Direktor der Tate Gallery war un auch die Tateableger in Liverpool und St. Ives mit realisiert hat unter: https://en.wikipedia.org/wiki/Alan_Bowness

Zum Museum unter: http://www.tate.org.uk/visit/tate-st-ives/barbara-hepworth-museum-and-sculpture-garden,

....und natürlich zu Dame Barbara Hepworth unter https://de.wikipedia.org/wiki/Barbara_Hepworth

Das Museum, also Studios und Garten , sind größer, als ich gedacht hätte und viele Exponate sind in einem Saal zusätzlich ausgestellt. Aber am Schönsten sind der Garten mit den Skulpturen und der Einblick in das Studio. Hier arbeiten zu dürfen! Der Besuch ist sehr lohnend!

Wir bummeln noch durch den Ort und fahren dann weiter nach Zennor, wo das Café in der Kapelle leider geschlossen ist. Das bringt uns dann aber in das Dog and Rabbit Café in St. Just und das ist mindestens genauso gut. Die Sorte Café mit Kaminofen und Kuchen und Cappuccinos und Soups of the day und Poetry Slams am Abend. Sehr nett! https://www.facebook.com/Cafe-Dog-and-Rabbit-616571558395306/

Danach gehen wir noch in die Galerie der  Kurt Jackson Foundation. Ich war in der letzten Ausstellung im August, die gegenwärtige Ausstellung besteht seit September (noch bis 14.01.2017) . Jackson hat einen seiner Mitarbeiter, einen begeisterten Surfer,  zu den Wellen begleitet und die Bilder der momentanen  Ausstellung zum Thema "Obsession-Following the Surfer" sind dabei entstanden. Lohnenswert für alle, die sich für Kunst interessieren, ist der folgende Film zur Entstehung seiner Bilder zum Surfen: http://www.jacksonfoundationgallery.com/obsession/
Ein etwa 15x20 cm großes Ölbild kostet GBP 3.000,00, etwas größer, vielleicht 30x40 kostet schon GBP 8.000,00. Die 2x3 m Bilder haben natürlich kein Preisschild...

Kunst inspiriert und so haben wir uns zuhause hingesetzt und etwas gezeichnet. Armin hat auch mitgemacht, weil er das gestern beim Scrabble "gewonnen" hat.

Jetzt sitzen wir gerade vor dem lodernden Feuer im Kamin und gucken Midsomer Murders (neue Folge), auch schön!

Am Morgen auf dem Pier in Porthleven

Am Morgen auf dem Pier in Porthleven

Am Morgen auf dem Pier in Porthleven

Möwe auf dem Smeaton´s Pier in St. Ives

Smeaton´s Pier in St. Ives

St. Ives

Hafenbüro St.Ives

Möwe auf der Gig Porthmeor

Rose im Garten des Barbara Hepworth Studio Museums

Barbara Hepworth Studio Museums

Barbara Hepworth Studio Museums

Barbara Hepworth Studio Museums

Barbara Hepworth Studio Museums

Barbara Hepworth Studio Museums

Nähladen in St. Ives

Bäckerei in St. Ives

Spirituosen- und Tabakladen in St. Ives

Schaufenster Andenkenladen St.Ives

Hafen mit Bootstauen

Bäcker St. Ives

Landschaft zwischen Zennor und Morvah

Dog & Rabbit Café in St.Just

Kurt Jackson Bild

Kurt Jackson Foundation

Gemüseladen in St.Just

Wellen in Porthleven

Warnschild in Porthleven

Türklopfer in St.Ives

Kunstwerk/Skulptur von Barbara Hepworth