Samstag, 30. Dezember 2017

Allens Farm Oast House - Immer wieder schön! 

Gestern sind wir zum vierten Mal zu einer Sylvesterreise nach East Sussex und zu Allens Farm Oast House aufgebrochen. Davor waren wir 2012, 2013 und 2014 hier! Ein Oast House ist eine Hopfendarre mit einem typischen, spitzen und runden Turm.
An Oast House is a building used to dry fresh hops before they are sent to the brewers, to be used for flavouring beer. Beer was not produced within the oast house itself, but some malthouses (breweries) did incorporate drying kilns for drying barley for malt.  A typical Oast House consisted of the 'oast' and the 'stowage'.The oast was a kiln, with a plenum chamber fired by charcoal at ground floor and the drying floor directly above. The steep pitched roof channelled the hot air through the hops to the top. A cowl on the top of the roof allowed the hot air ('reek') to be drawn up through the kiln in a vacuum effect. The cowl pivoted to control the air extraction and stop rain getting in. The stowage, was the barn section, it had a cooling floor and press at first floor and storage area at ground floor. The dried hops were taken from the drying floor to cool and be packed using a hop press. The press packed hops in a large sack called a 'pocket' suspended to the ground floor where the pockets were stored to await collection. http://www.geograph.org.uk/article/Oast-Houses
Ein Schlafzimmer (das im runden Turm unten) war also die Feuerstelle und das große Schlafzimmer darüber mit dem hohen Turm war der Raum mit dem Trockenboden, durch die sich drehende Öffnung wurde die heiße Luft nach oben gezogen, durch die Krümmung der Öffnung der Regen abgehalten. Auch in unserem Turm dreht sich die weiße Haube und das Drehgestänge darunter schwebt bedrohlich über dem Bett.
Das Herz des Hauses ist die Landhausküche mit ihrem großen AGA Ofen, der bei unserer Ankunft kalt war. Glücklicherweise ist er aber nicht kaputt, sondern es war nur vergessen worden, ihn anzustellen. Unsere Vormieter  hatten ihn merkwürdigerweise  nicht gewollt.
Jetzt brennt  er wie immer, heizt die Küche und hat heute Abend die beste Schweinekruste der Welt produziert.
Heute fahren wir nach dem Frühstück nach Tunbridge Wells , um beim Metzger Spaight Fleisch für Sylvester zu kaufen  und uns in der Royal Victoria Mall einen Überblick über das Weihnachts Sale Programm zu verschaffen.
Zurückgekehrt zur Farm gehe ich mit Tjorven spazieren, sie zeigt morbide Kuh Sophie, die Kälber und die „Ochsen“, bei denen ich aber den Verdacht habe, es könne sich um veritable Bullen handeln. Weiter geht es den Hügel hinauf über die Schafwiesen hinein in die frühe Dämmerung. Die Wiese ist aufgeweicht, voller Matsch und Stolperfallen. Tjorven lernt Farmtore öffnen und schließen, über ein Stile zu klettern, ohne sich am Stacheldraht zu verletzten und wir beobachten den Vollmond, der immer wieder von jagenden Wolken verdeckt wird. Den Rundweg finden wir nicht und ich beschließe nach ausführlicher Diskussion von Tjorvens Vorschlag über ein Tor zu klettern und den Hang über eine andere Wiese  herunter zu gehen, lieber doch auf dem selben Weg zurückzugehen. Better safe than sorry.
Zurück am Haus, erweist sich da Außenwaschbecken als grandiose Einrichtungen und wir waschen mit Schwämmen den Lehm ab. Ich hatte wenigstens Gummistiefel an...! Den Rest des Tages wird in verschiedener Besetzung gearbeitet, gekocht, vorgelesen und gespielt.
Morgen ist Sylvester. In Tunbridge Wells ist Party auf den Pantiles mit „Hug Many“ Motto ( Wortspiel mit Hogmanay). Aber wir werden allenfalls einmal ein Schaf blöken hören. Aber um Mitternacht schlafen die auch tief und fest.

Französische Küste bei Calais
Der Wolf/Schlittenhund
Landhausküche Allen´s Fram Oast House
Hopfendarre
Hopfendarre - Oast House
The Pantiles, Tunbridge Wells
Peter Spaight, The Butcher, Tunbridge Wells
Tunbridge Wells
Kleiner Abend-Matsch-Spaziergang
Immer essen
Fast schon Vollmond - Blaue Stunde
Pork Roast & Crackling





Donnerstag, 30. November 2017

Highway 1, Milemarker 0-150

Heute geht es zurück in Richtung Miami , denn morgen fliegen wir schon wieder zurück. Wir frühstücken bei Mangrove Mama, etwa 20 Meilen von Key West entfernt auf Sugarloaf Key.  http://www.mangrovemamasrestaurant.com.  Es ist ein knallbuntes Lokal am Mangrovensaum mit Banananstauden und Kokospalmen mittendrin. Legendär ist die Bar mit Live- Reggaemusik am Abend, aber auch der Wochenendbrunch. Uns genügt schon die riesige Frühstückskarte mit allem,was man sich nur wünschen kann.

Dann geht es weiter , das Meer leuchtet türkis. Inzwischen sind viele Hurrikanschuttstapel kleiner geworden und Übersee wird repariert und neu gepflanzt, die Hauptsaison steht vor der Tür. Hoffentlich wird den Leuten, die Haus, Trailer oder Hausboot verloren haben, auch schnell geholfen. In jedem Ort ist eine FEMA Station, wo die Menschen Schäden melden und Hilfeschecks erhalten können. Viele Veranstaltungen und Adventsbazare finden zugunsten der Hurrikanopfer statt.   Eine Aktion in Key West sammelte Geld und im ygegenzug kann man sein Haustier mit Santa fotografieren lassen. Egal , ob Hahn, Hund oder Iguana.

FEMA ist eine Abteilung der Homeland Security.  (https://www.fema.gov/hurricane-irma ) Auf der Website gibt es eine Riesenliste "Gerüchte".

An der 7 Mile Bridge halten wir ( Armin Pfeife) und ich gehe den Weg zur alten Flaglerbrücke. Dort sitzt ein Paar mit Pitbull (angeleint) und angelt. Unter der Abbruchkante sonnen sich Iguanas. Weit geht der Blick über beide Brücken.

Bei Milemarker 77,5 zwinge ich Armin an Robbie's Marina zu halten, es ist eine kitschige Mischung aus Marina, Kajakverleih, Andenkenbuden , Café und einer Tarpon Fütterstation. Da wir von hinten zum Steg kommen, sehen wir nicht das Schild, dass man 2 Dollar für diese ( Lonely Planet) Attraktion zahlen muss. Alles Geschäftemacherei, aber ich kann wunderbare Pelikanbilder machen. Wenn die einen Moment zur Seite gehen, entdeckt man riesige Tarponfische und andere, haiähnliche!
Ansonsten ist nicht viel Aktives zu berichten. Irgendwann fahren wir von dem vollen Highway 1 ab, es wird nicht wirklich schneller , aber grüner. Erst Suburbia mit Häusern wie in Desperate Housewifes und dann werden die Häuser  graduell zu Villen. Eine Straße hat an beiden Seiten riesige , alte Würgefeigenbäume stehen.  Wir fahren bis Coral Gables, einem Luxusvorort im südlichen Miami. Hier gibt es das legendäre Biltmore Hotel, in dem in den goldener 20er Jahren alle Film- und Jazzgrößen zu Gast waren:
"Im Januar 1926 öffnete die 10 Millionen $ teure Hotelanlage ihre Pforten. In seiner Blütezeit war das Hotel Gastgeber so bekannter Persönlichkeiten wie Ginger Rogers, Judy Garland, Bing Crosby, Al Capone und zählte auch den Herzog und die Herzogin von Windsor zu seinen Gästen ebenso wie Mitglieder der Familien Roosevelt und Vanderbilt. Gala-Veranstaltungen, Wassershows am riesigen Pool und andere Events waren an der Tagesordnung. Johnny Weissmüller beispielsweise brach im Pool des Biltmore Hotels einen Weltrekord, bevor der sich als Tarzan von Baum zu Baum schwang."
Da wohnen wir allerdings nicht, sondern im Hyatt Regency. Ganz Coral Gables ist architektonisch nach Spanien orientiert. Warum dies so ist, liest sich wie eine typische American Dream Story:
Villa Viscaya, built in 1914 by James Deering, set the pace for the Mediterranean Revival style that began to take hold in South Florida during the 1920’s land boom. Visionaries like George Merrick of Coral Gables and Addison Mizner of Palm Beach carried this style through, planning and designing unparalleled communities to look as if they had been picked up and transported directly from the Mediterranean Coastline all their antiquity. For Merrick, Majorca, Sevilla, Cartagena, and Malaga were not just cities in Spain, but symbols of his American ideal; his dream was to develop his vast land holdings while building on Florida’s rich Spanish history.
George Merrick (Founder of Coral Gables) came to Miami with his family from Duxbury, Massachusetts in 1899. His father, Reverend Solomon Merrick had purchased one hundred and sixty acres of undeveloped land which he operated as a family plantation, producing avocados, oranges and grapefruit on land near what is now the Granada Golf Course. By 1921, ten years after his father’s death, George Merrick had amassed about 3,000 acres of land, enough to begin a massive real estate development project, unprecedented in Florida. Merrick set out to prove that he was not only a man of great imagination, but a man of action whose story is perhaps the greatest Miami has ever known. Merrick’s plan was to create a new city called “Coral Gables” named after the native rock home where he spent his childhood. He would do it in a cohesive, aesthetic style that would incorporate the visions of artists and poets, like himself, who were rapt in the fever of the Florida land boom and inspired by the simplest of beauties. It was an exciting time for these frontiersmen, awestruck by Miami’s tropical climate and coastal magnificence. While they wanted to put their own stamp on the real estate market, they were anxious to share South Florida’s beauty with the world, seeking fame more than fortune.
Together with a team of extraordinary designers, which included artist Denman Fink, architects H. George Fink and Phineas Paist, and landscape architect Frank Button, Merrick set out to create a unique suburb of the city of Miami. A project that would be an unrivaled beauty, constructed in the Mediterranean Revival style, featuring all the elements of the City Beautiful Movement rightdown to the finest details, like city lamp posts. The Merrick land holdings were subdivided with clear zoning and usage specifications. These original cityplanners set aside residential and country club areas, business, industrial and craft subdivisions and recreational areas including bridle paths, parks, tennis courts and golf courses."https://coralgableschamber.org/a-history-of-coral-gables/
Wir gehen durch Bogengänge zu eine Straße, deren Pflaster in Lissabon sein könnte, Fußgängerzone mit Straßencafés und Restaurants! Dort essen wir auch al fresco zu Abend und zwar in einem peruanischen Restautanz: Divina Ceviche. Ceviche gibt es hier überall, roher Fisch, "gegart" durch Marinieren in Limettensaft und Gewürzen

Mangrove Mama Restaurant 
Mangrove Mama
Mangrove Mama
Alte Flagler Bridge mit Iguanas
Angler auf der Flagler Bridge, Blick auf die 7 Mile Bridge

Die alte Flagler Bridge
Nach Irma: Neue Palmen werden gepflanzt
Braune Pelikane in Robbie´s Marina
Feeding Frenzy
Brauner Pelikan
Seidenreiher
Robbies Marina


Mittwoch, 29. November 2017

Geiger aus dem Schwabenland, Audubon, die Appledore und noch das Hurricane Hole 


Heute waren wir wieder im Café Coffee Plantation frühstücken und ich bin danach wieder ein paar Blocks entlang den wunderbaren Südstaatenhäusern entlang spaziert. Armin habe ich auf seiner Lieblingsbank fürs Pfeiferauchen angetroffen und wir haben am Stand nebenan nach Segelausflügen gefragt. Die Konkurrenz links vom Weihnachtsbaum hat die Yacht "Amerika 2.0 zu bieten, ein wunderbares Segelschiff. Allerdings segelt die derzeit dienstags nur abends. Die Konkurrenz rechts vom Weihnachtsbaum  segelt auch am Nachmittag, da haben sich aber erst 2 der notwendigen 6 Personen angemeldet. Der Verkäufer bietet uns die Abendtour wegen der (Noch-)Nebensaison für USD 59 statt 89 pro Person an. Die Nachmittagstour kostet nur 45 USD ( weniger Getränke, kein Sonnenuntergang und keine Snacks inkludiert). Wenn wir jetzt buchen, die Tour aber nicht zustande kommen sollte, bekämen wir einen Refund oder die Abendtour zum gleichen Preis. Done Deal!  Jetzt haben wir noch 1,5 Stunden Zeit, um etwas anderes zu unternehmen. Zu kurz für das Kunstmuseum( mit hin- und zurücklaufen), also schlage ich eine Besichtigung des Audubon Hauses vor. Mir war Audubon bekannt im Zusammenhang mit der gleichnamigen Gesellschaft/dem Verein zum Vogelschutz.
Tatsächlich war Audubon ein Ornithologe und Autodidakt als Maler. : John James Audubon (born Jean Rabin; April 26, 1785 – January 27, 1851) was an American ornithologist, naturalist, and painter. He was notable for his extensive studies documenting all types of American birds and for his detailed illustrations that depicted the birds in their natural habitats. His major work, a color-plate book entitled The Birds of America (1827–1839), is considered one of the finest ornithological works ever completed. Audubon identified 25 new species. https://en.m.wikipedia.org/wiki/John_James_Audubon
Mit seinen Bildern könnte er in den USA zunächst kein Geld verdienen, also versuchte er sein Glück in England:
The British could not get enough of Audubon's images of backwoods America and its natural attractions. He met with great acceptance as he toured around England and Scotland, and was lionized as "the American woodsman." He raised enough money to begin publishing his Birds of America. This monumental work consists of 435 hand-colored, life-size prints of 497 bird species, made from engraved copper plates of various sizes depending on the size of the image. They were printed on sheets measuring about 39 by 26 inches (660 mm).[58] The work contains slightly more than 700 North American bird species, of which some was based on specimens collected by fellow ornithologist John Kirk Townsend on his journey across America with Thomas Nuttall in 1834 as part of Nathaniel Jarvis Wyeth's second expedition across the Rocky Mountains to the Pacific Ocean.The pages were organized for artistic effect and contrasting interest, as if the reader were taking a visual tour. (Some critics thought he should have organized the plates in Linnaean order as befitting a "serious" ornithological treatise.) The first and perhaps most famous plate was the wild turkey.The cost of printing the entire work was $115,640 (over $2,000,000 today), paid for from advance subscriptions, exhibitions, oil painting commissions, and animal skins, which Audubon hunted and sold.Audubon's great work was a remarkable accomplishment. It took more than 14 years of field observations and drawings, plus his single-handed management and promotion of the project to make it a success. ( Quelle: wie zuvor)
Was aber hat das mit dem von uns besichtigten Haus zu tun. Eigentlich so richtig gar nichts. aber: Audubon painted some of his works while staying at the Key West house and gardens of Capt. John H. Geiger. This site was preserved as the Audubon House and Tropical Gardens. ( Quelle wie zuvor).
Hier gibt es eine Divergenz zu dem,was der Führer uns im Audubon Haus erzählt hat: Audubon sei in Key West gewesen, da hätte aber das Haus noch gar nicht gestanden. Aber in dem Bild der Black Headed Pigeon ( oder so ähnlich) komme eine Pflanze vor,mdie er auf dem Grundstück gemalt habe. Und seitdem habe sich der Name Audubon Haus etabliert.
Tatsächlich befand sich das später(?) gebaute Haus im Eigentum der Geiger Familie. Geigers Familie war aus Stuttgart ausgewandert. ( Was indiziell meine These stützt, dass -dem Dialekt nach zu urteilen- etwa 80 % aller Deutschen, die verreisen, Schwaben sind.). Armin meint, dass in der ersten Bundesligasaison ein Geiger für den VFB Stuttgart gespielt habe...( Holger?? stimmt das?).
Zurück zu Geiger und Audubon: Am besten wir lesen einmal auf der Homepage des Audubon Hauses nach:
"Twenty-two of the original 435 Havell plates represent birds Audubon observed and painted in Florida during the period 1832. In Key West, Audubon had a letter of introduction to Dr. Benjamin Strobel, who had a house on the property now occupied by the Audubon House and Tropical Gardens. At the time, the property was owned by Pardon Greene, one of Key West’s founding fathers. Captain John Geiger, who eventually bought the property, rented a house there. At the center of the property was a garden of native and imported tropical plants that Audubon may have used in his images of local birds."
"Captain John Huling Geiger was a maritime pilot who made his fortune in the ship wrecking industry. Wrecking was a heavily regulated, highly respected and dangerous business. It also was a lucrative business that helped make Key West the richest city in the nation in the mid-19th century. In those days, a hundred ships passed by Key West each day as they sailed between the Eastern Seaboard and the Gulf Coast. Fierce storms and powerful Gulf Stream currents often meant a perilous passage, and many ships met their demise on the Florida Keys’ shallow offshore reef and shoals.A call of “wreck ashore” started a race to a ship in distress. The first captain to arrive became the wreck master who directed the rescue effort and the salvage operation. The first responsibility of the wreck master was to save the ship’s crew and passengers. The second was to salvage its cargo and, if possible, to recover the ship. " 
Geiger war einer der 10 reichsten Männer in Florida. ER hat das Grundstück aber erst 6 Jahre NACH dem Aufenthalt von Audubon erworben . Zudem stammt das jetzige Haus aus dem Jahr 1846, da das vorher dort befindliche Haus durchbringen Hurrikan zerstört worden war. So verhält es sich also mit den widersprüchlichen Aussagen von Wikipedia und unserem Guide . Irgendwie haben beide recht!
Mehr über die spannende Geschichte der Geiger Familie, die aus St. Augustiner hier nach Key West gekommen war, kann man hier nachlesen! http://audubonhouse.com/about-audubon-house/
Jedenfalls hängen Original Meisterwerke von Audubon in diesem wunderbaren kleinen Museum, dass liebevoll mit zeitgenössischen Möbeln eingerichtet ist , inkl. gedecktem  Tisch mit Essen und Trinken!
Danach geht es schnell zurück zum Pier und wir haben Glück, es sind immernoch nur 4 Leute angemeldet, aber es wird  trotzdem gesegelt. Fast wie ein Privatcharter. Und so kommen wir in den Genuss lautlos über das Meer zu segeln und gucken zu können. Die Kreuzfahrtschiffe machen Key West zwergenklein im Vergleich. Segeln ist "the real Thing"!
Jeden Tag legen derzeit 2 oder 3 Kreuzfahrtschiffe hier an. Dies hängt damit zusammen, dass viele Karibikhäfen seit Irma nicht mehr angefahren werden können. Irma hat in Key West nur wenige Häuser zerstört, auch viele Pflanzen haben überlebt. Nur die Boote waren das Problem. In der Bucht ankert eine Plattform mit Tower und Versorgungseinheit inkl. Betten als Basisstation für eine Barke, die die untergegangenen Schiffe hebt. Aus dem einen Bereich sind von 300 nur 29 heil geblieben, in einer Marine von 120 nur 19, wird uns erzählt. Die Appledore Star, unser Schiff, war während des Sturms mit einer Spinnennetz ähnlichen Anordnung von Tauen festgemacht, ihr ist fast nichts passiert. https://appledore2.com/. Wahrscheinlich war sie Mitte September gerade erst wieder in Florida angekommen, denn im Sommer segelt sie in Maine.

Zum Abschluss noch unser Abendrestaurant, diesmal an einer Marina von Stock Island: Hurricane Hole. Ein nettes Restaurant , viele Angler, mit Tischen an der Marina. Sehr kinderfreundlich,denn es gibt sogar einen Spielplatz mit einem großen bunten Holzschiff! http://hurricaneholekeywest.com/restaurant.php
Fahrradtransporter mit Save the Chicken Aufkleber
Typisches Key West House
Dekoration an typischem Key West House
Manatee - Seekuh - Manati
Weißer Pelikan, Bild von Audubon
Audubon House, Key West
Detail Innenraum, Audubon House
Coffee House in Key West
Segeln auf der Appledore
Segeln auf der Appledore, Key West Bucht
Appledore Two
Blick auf den Kreuzfahrthafen
Sunset Key bei Key West
Großes Schiff und kleine Häuser
Glitzersonne, Gegenlicht

Dienstag, 28. November 2017

Cayo Hueso, eine kleine Geschichte von Key West

Das Einfallen der Europäer hat die Ureinwohner ( Calusa- und Tequestavölker) vertrieben. Es waren zuerst Spanier, die kamen, und die Insel nach den Knochenfunden in den Gräbern der indianischen Bevölkerung Cayo Hueso nannten. In das Englische -zumindest phonetisch- übertragen, wurde aus Cayo Key. Als die Engländer im 18. Jahrhundert von den Spanierm  die Kontrolle über die Insel übernahmen, verfrachteten sie die noch hier lebenden Ureinwohner nach Kuba. 1821 kaufte Simonton die Insel und überzeugte die amerikanische Regierung, dass hier ein guter Platz für einen Militärstützpunkt sei.
Die wirtschaftliche Entwicklung Key Wests nahm ihren Lauf mit den Erfolgen der Wrecker, die das Strandgut  havarierter Schiffe in Besitz nahmen und den Eigentümern zurück verkauften. Wie überall auf der Welt, wurden zuweilen durch falsche Leuchtfeuer Schiffe absichtlich angelockt ,in der berechtigten Hoffnung, dass diese auf die Riffe aufliefen.
Von 1830 bis zum Bürgerkrieg lebte man überwiegend von Salzhandel und  vom Verkauf von Schildkrötenfleisch und Schildpatt.
Danach kamen Ende des 19. Jahrhunderts die Spongers, die vom Sammeln und Verkaufen von Schwämmen ihr Geld machten.
Im 19. Jahrhundert war Key West mit 129 Manufakturen das Zentrum der amerikanischen Zigarrenindustrie, bis diese durch das Versprechen billigerer Arbeit, kein Ärger mit Gewerkschaften und von Steuervorteilen  nach Tampa verlegt wurde.
Eine neue Blütezeit in Form von Schmuggel erlebte Key Wests Wirtschaft während der Prohibition. Bier und Rum wurde aus Kuba, Whiskey und Scotch aus den Bahamas importiert: Die Einwohner von Key West wurden reich!
Die nächste Bütezeit der Schmuggelei war in den  60- bis zu den 80-er Jahren und ließ erneut viele Einwohner wohlhabend werden: Geschmuggelt wurde Marihuana. Mir ist heute noch eine Bar aufgefallen, die "The Stoned Crab"  heißt ( statt der real existierenden Stone Crab). Vermutlich war tatsächlich die ein oder andere Krabbe damals high über dem Meeresboden,wenn sie eines der Pakete angeknabbert hatte. An diese erinnert noch der Name eines ( guten) Restaurants auf Sugarloaf Key mit dem Namen "The square grouper". Dies war der Spitzname  der schwimmenden Marihuanaballen. Ein Grouper ist ein Zackenbarsch,  also nicht eckig....😜!
20 Jahre Marihuanadunst, kein Wunder, dass die Gelassenheit der Key West Bewohner die Insel zu einem freiheitsliebenden Ort gemacht hat! Wer mehr über die Geschichte lesen möchte, findet hier gute Informationen: http://www.floridakeys.com/keywest/key-west-history.htm
Wir frühstücken am Morgen im lohnenswerten Coffee  Plantation um die Ecke ( http://www.coffeeplantationkeywest.com/) und gucken uns danach die vielen kleinen Bahamavillagehäuser sowie die klassischen Südstaatenhäuser mit Veranda und Schaukelstuhl an. Überall entdeckt man kleine Details und alles ist umgeben von grünen Blättern in jeder Form. Auch den alten Friedhof schauen wir uns an. Leider entdecke ich den Grabstein  nicht , auf den eine Witwe hat eingravieren lassen, dass sie nun immer ganz sicher sei, wo Ihr Mann die Nacht verbringe. Der Hafenbereich, aber auch viele der Häuser sind weihnachtlich dekoriert!
Danach fahren wir an den Strand des Historic  State  Parks Fort Zachary. Drei große Kreuzfahrtschiffe sehen wir von dort aus im Hafen. Am Southernmost Point der USA Denkmal steht eine Schlange von Leuten, die dich mit der dort stehenden bemalten Boje fotografieren lassen  möchten. Ich habe vor rein paar Wochen auf YouTube gesehen,dass die Boje gerade erst neu bemalt worden war- nach Irma.
Dann zieht ein Gewitter auf und  wir fahren zurück zum Hotel.  Abends essen waren wir im "The Café"  ( halbvegetarisch) auf der Southard Street. Endlich mal nichts aus der Friteuse. Allerdings stehen French Fries , traditionell aus Kartoffeln, aber mit Trüffelöl bzw von Süßkartoffeln auf der Karte. Armin isst japanische Nudelsuppe mit Tofu....😃. Hätte  ich jetzt nicht gedacht, dass er das bestellen würde. Ich hatte eine gegrillte Veggiepizza mit Salat. Die Portionen waren riesig. Schade, ich hätte gerne noch das Macha-Kokos-Tiramisu probiert! Motto des Ladens: "Rock the Beet" . http://www.thecafekw.com/
Etikett auf dem Flaschenhals: Conch Republic
Typischer Holzzaun, Key West
Merry Christmas everybody, Key West
Santa-Weihnachtsdemo auf einer Veranda, Key West
Typisches Key West Haus
Die Freiheit der Chicken-Hühner in der Conch Republic
Adventskranz am Holzzaun, Key West
Lieblingscafé
Straße in Key West
Key West House mit typischer Veranda
Verandabeleuchtung "Ananas" Key West 
Conch auf dem Friedhof von Key West
Friedhof Key West
Southernmost Point der USA, Key West
Ein Gewitter braut sich zusammen
Restaurant und Bar in Key West
Weihnachtsbaum Key West
Weihnachtslichter am Hafen von Key West
Weihnachts-Palmen Key West