Sonntag, 31. Juli 2016

Deiche sammeln in Nordholland und Friesland

"Eine kleine Reise ist genug, um uns und die Welt zu erneuern" (Kurt Tucholsky).

Heute geht es schon wieder zurück nach Deutschland, aber immerhin, nach dem Urlaub ist vor dem nächsten Urlaubsplan.
Heute frühstücken wir in Ruhe, wir hatten vor, noch das Martena Museum zu besichtigen, wenn wir denn doch schon da wohnen, ist es eigentlich Pflicht! Aber nach dem Regen in der Nacht kommt die Sonne heraus und wir beschliessen, dass mit dem Museum zu lassen!

Wir müssen das Haus noch bezahlen und so treffen wir die Eigentümer auf der ersten Terrasse im Eingangsbereich und gehen mit ihnen in ihr Arbeitszimmer. Dort liegen mehrere Portugalbücher und -karten herum und ich frage nach Urlaubsplänen. Wir hören, dass die Beiden im September Mittel- und Nordportugal erkunden wollen. Eine ihrer Ideen ist, dass man doch vielleicht auswandern könnte und irgendwo anders ein B&B aufmachen. Ihr Innenausstattungsladen (Zielgruppe: gehoben/upmarket ) könnte seit der Wirtschaftskrise 2008 besser laufen und einmal etwas Neues anzufangen, ist immer reizvoll. Wir werfen Ideen in den Hut, das kommt an Ländern eher in Frage, was weniger. Ich verweise auf den exzellenten Portugal-Blog von Julie Dawn Fox und schlage ergänzend British Columbia vor. Die Unterhaltung macht Spaß und Mello und Rim versprechen, uns über ihre Pläne auf dem Laufenden zu halten. Hier noch einmal die Website, falls jemand in der großartigen Wohnung Urlaub machen möchte: www.martenatuinhuis.nl.

Von Franeker aus fahren wir zum Afsluitdijk, über den ich ja schon etwas geschrieben habe. Wir steigen diesmal am Denkmal des Erbauers aus. Der Damm war die erste Versuchsstrecke für eine Begrenzung auf 130 km/h, die heute auf Autobahnen in den Niederlanden gültige Höchstgeschwindigkeit.  Das Hauptmaterial zum Bau des Dammes war tonhaltiger Boden, der aus der Zuiderzee gebaggert wurde. Der Damm wurde an beiden Seiten gleichzeitig begonnen. Zusätzliche Befestigungen erfolgten durch Steinblöcke und Weidengeflecht. Insgesamt wurden 23 Mio. Kubikmeter Sand und 13,5 Millionen Kubikmeter Tonerde benötigt, täglich arbeiteten 4.000-5.000 Bauarbeiter am Deich. Ähnlich wie beim Hoover Damm in Arizona, konnte so auch die Arbeitslosigkeit zur Zeit der Weltwirtschaftskrise (Great Depression) etwas abgemildert werden. (Quelle:https://en.wikipedia.org/wiki/Afsluitdijk)

Nach den 32 Km Deich geht es weiter zunächst in Richtung Amsterdam, dann aber biegen wir nach Osten ab und fahren nach Enkhuizen. Enkhuizen ist ein mittelalterliches Städtchen mit etwa 16.000 Einwohnern, früher Zentrum der Heringsfischerei. Heute wird das Ortsbild durch viele Yachten, Boote, Schiffe geprägt, Freizeitkapitäne statt Heringsfischer. Wie viele der Orte, die wir auf unserer Kurzreise besucht haben, wie aus dem Bilderbuch. Nur das Bio-Coole-Espressomaschine-shabbychic-hausgebackenerKuchen-SuppeundBrot-Lokal mit enthusiastischem Personal fehlt. Auf der einen Seite von Enkhuizen ist das IJsselmeer, auf der anderen Seite das Markermeer und dazu kann man noch ein paar Kanäle und Grachten  in den Wassermix werfen. Molen, Breakwater, Kais überall. 

Ja und dann geht es schon wieder zurück nach Deutschland. Aber vorher kommt noch ein Deich: Der Houtribdijk (deutsch: Houtribdeich; auch bekannt als Markerwaarddeich, Markermeerdeich und Damm Enkhuizen-Lelystad, https://de.wikipedia.org/wiki/Houtribdijk), der Damm wurde 1976 fertiggestellt, zu seiner Länge konnte ich nichts finden, er ist aber etwa auch 30 km lang! Rechts sieht das Markermeer schon eher nach richtiger Nordsee aus, hier gibt es echte Wellen! Zwischendurch sieht man Wellenbrecher, in deren Schutz unzählige Wasservögel zu sehen sind. Von weitem sieht man auch hier die Schwäne, wie zerbröseltes Styropor auf dem Wasser. 

Kurztrip nach Friesland: Gute Idee!

Schlafzimmerlampe Martena Tuinhuis

Schlafzimmerlampe Martena Tuinhuis

Martena Haus und Museum

Tuinhuis Blick Rückseite

Martena Tuinhuis Detail Schlafzimmer

Martena Tuinhuis, Treppe (!)

Vorderhaus, Tuinhuis und Martena Museum

Im Hof Martena Tuinhuis

Seitliche Terrasse Martina Tuinhuis

Auf dem Afsluitdijk, Blick nach Westen (Nordsee)

Auf dem Afsluitdijk, Blick nach Osten (Ijsselmeer)

Der Deich

Enkhuizen

Enkhuizen

Eine der T-Brücken von Enkhuizen

Durchfahrt Segelboot

Krumm und schief: Die Häuser in Enkhuizen

Plattbodenschiff

Häuserreihe an einer Gracht

Blick vom Deich auf das Markermeer






Samstag, 30. Juli 2016

Das Planetarium in Franeker, Leeuwarden und Sneek

Heute morgen nach dem Frühstück gehe ich ein bisschen in Franeker bummeln und treffe Armin dann um halb 11 vor dem Planetarium des Eise Eisinga. Die Bürger von Franeker wollen, dass es Unesco Weltkulturerbe wird.
Zunächst einmal ist es ein schön gemachtes Museum, mit vielen kleinen und größeren Räumen und Stiegen zwischendurch, so eng und steil wie in unserer Wohnung hier. Ich denke noch:"Kopf einziehen" und bevor ich den Satz zu Ende gedacht habe, geht es Rums.
Drei Häuser wurden verbunden, in der Mitte das sehr schöne Museumscafé mit großem Garten und Hof und - so unter Vermieter - sehr gutem Essen und Trinken tagsüber. Für uns war es ja noch zu früh zum Einkehren.

Im linken der drei Häuser (bei Aufsicht von der Straße aus) ist der modernere Teil mit modernen, interaktiven Elementen, einem Filmraum und alten Exponaten aus dem Bereich Sextant, Uhr, Sonnenuhr und so weiter.
Das alte Haus ist klein und diente Eisinga als Wohnhaus, Werkstatt und Planetarium.

Schon als kleines Kind begeisterten ihn die Konstellationen der Sterne und Planeten.  Als Erwachsener hatte er autodidaktisch so viel über Astronomie gelernt, dass der das Sonnensystem an der Decke seines Wohnhauses  so darstellen wollte -und konnte-,, dass die Menschen, die sich zu seiner Zeit dem Himmel nach seinem Gutdünken ausgesetzt fühlten, würden nachvollziehen  können, dass nichts als Physik im Spiel ist!

"In einem wunderschönen Grachtenhauses in Franeker befindet sich das älteste funktionierende Planetarium der Welt. Dieses Modell des Planetensystems ist zwischen 1774 und 1781 vom Wollkämmer Eise Eisinga gefertigt worden.
Am 8. Mai 1774 gab es einen Zusammenstand von Planeten. Es wurde in einer damals verbreiteten Schrift behauptet, dass diese Planeten zusammenstoßen würden. Dadurch sollte die Erde aus ihrer Bahn geschleudert werden und in der Sonne verbrennen. Else Eisinga wollte zeigen, dass es keinen Grund zur Panik gab.
Alle Planeten bewegen sich im gleichen Tempo um die Sonne wie in Wirklichkeit. Beim Merkur nimmt ein Rundgang 88 Tage, bei der Erde 1 Jahr und beim Saturn über 29 Jahre in Anspruch! Bis heute können die aktuellen Stellungen der Planeten abgelesen werden. Daneben baute Eise Eisinga allerhand Sonderuhren, die den Tag, das Datum, den Aufgang und den Untergang der Sonne und des Mondes, die Bewegungen des Sternhimmels sowie zahlreiche sonstige Erscheinungen zeigen.
10.000 Nägel, Eichenholz und 9 Gewichte!
Das alles wird von einem eindrucksvollen Räderwerk aus hölzernen Reifen und Scheiben mit 10.000 handgeschmiedeten Nägeln als Zähnen in Bewegung gesetzt. Eine Pendeluhr und neun Gewichte steuern dieses Räderwerk an."
Eisinga benötigte 7 Jahre um sein Projekt fertigzustellen. Daneben arbeitete er noch, um Geld zu verdienen, als Wollkämmer. Die Lateinschule durfte er nicht besuchen, er sollte das Handwerk des Vaters weiterführen. Seine Kenntnisse in Mathematik und Physik erarbeitete er sich als Autodidakt. Eisinga , der Hobbyastronom, fertigte sein Meisterwerk ganz allein. Lediglich sein Vater unterstützte ihn mit dem Drechseln der vielen benötigten Scheiben. Mehr Infos siehe am Ende dieses Blogs.
Von Franeker machen wir uns danach auf den Weg zur friesischen Landeshauptstadt, nach Leeuwarden. Wir kommen aufgrund einer Umleitung etwas unglücklich in den Ort hinein durch ein leicht abgewrackt aussehendes Gewerbegebiet. Der alte Stadtkern präsentiert sich dann aber in voller Schönheit in einem inneren Ring, umgeben von einer Gracht, ein weiterer Kanal führt mitten durch die Altstadt. Mitte des 15. Jahrhunderts erhielt Leeuwarden die Stadtrechte, viele historische Häuser und Winkel sind zu sehen, außerdem gibt es viele nette Cafés, Läden und überall an den Brücken ganz viele pink blühende Petunien! 
Ich trinke im SIS (Smoothies in Style) den besten geeisten Cappuccino mit frisch hinein-ge-smooth-ter Kokosnuss. Ich mag den Laden und mache ein paar Fotos, die beiden Damen an der Theke haben Spaß und freuen sich darüber, hier die Adresse: Inhaberin Zizka de Fries, Straße: Naauw 5 in Leeuwarden, www.fruitbarsis.nl.
Von Leeuwarden aus fahren wir sodann etwa 17 km bis Sneek am Sneeker Meer, da wo ich, wie gestern bereits geschrieben, vor 43 Jahren einen Segelkurs gemacht habe. Ich erinnere mich noch an viel Kreuzen/Wenden -lernen an einem mittelbreiten Kanal , an dem lag auch die Segelschule. Sneek ist in meiner Erinnerung ein  als kleiner Ort.
In den letzten 43 Jahren sind auf jeden Fall dazugekommen: Ein vierspuriger Ring um die Stadt, Gewerbegebiete mit allem von Büromöbelproduktion bis Metallverarbeitung. 6-stöckige Wohnhäuser und neue Wohngebiete, darunter Marinas mit Anbindung an das Sneeker Meer. Anne: Erinnerst Du Dich noch an den Ort? Bei mir ist das sehr nebulös.
Jedenfalls ist die Innenstadt auch nett, mit vielen Geschäften, alten Häusern, Booten und Grachten aber jetzt Ende Juli mit einer allgemeinen Atmosphäre, die wir ,Reinold zitierend, "Königswinter" nennen. Das liegt wohl an den tausenden Bootsurlaubern. Wir machen noch einen Abstecher an den See mit vielen Campingplätzen und ganz vielen Booten, die wie kleine und große Insekten  kreuz und quer geschäftig über das Wasser ziehen. 
Bei unserer Fahrt heute haben wir mehrfach Kanäle unterquert, die Boote fahren dort im Aquädukt über uns. Manchmal sieht man aus der Autoperspektive auch Segel über eine Wiese fahren. Immer wieder ein Zusammenspiel von sattem Grün, Himmelblau, weißen Wolken und weißen Segeln. Wie im Bilderbuch.
Apropos Bilderbuch. Die Häuschen und Häuser entlang der Grachten sehen ausgesprochen niedlich aus.Wie Kinderspielzeug. Das liegt natürlich daran, dass sie viele den Giebel nach vorne haben, dass sie aus Backstein oder weiss getüncht sind und dass sie klein sind.Von den größeren Kaufmannshäusern und Manufakturen abgesehen, sind die Wohnhäuser wirklich winzig.
Ich habe eine Theorie entwickelt, warum sie so besonders nett aussehen. Weil sie dem Kindchenschema entsprechen. Kleine Kinder und Hunde sprechen einen an, weil sie im Verhältnis zum Körper einen größere Kopf und im Verhältnis zum Kopf sehr große Augen haben. Das ist bei den Häusern auch so. Die Fenster sind sehr vielgrößer als bei uns. Im Grunde besteht die gesamte Giebelfläche neben der Tür aus Fenstern. Ich habe so heute durch ein Haus hindurch ein Segelboot vorbeifahren sehen! 
Richtigstellung: Das Glockenspiel ist nicht an der Kirche von Franeker, sondern am Rathaus.
Blumen auf dem Markt in Franeker

Fenster in der Bäckerei, Franeker

Tortenmodelle, Bäckerei Franeker

Detail Rathaus Franeker

Kacheln in der Stube des Planetariums

Viel Fenster, wenig Mauerwerk

Steile Treppe im Planetarium

Rathaus von Franeker

Oben die Planeten und geradeaus die Slapkamer

Von der Decke hängen die Planeten unseres Sonnensystems

Tjorven hat Geburtstag

Mechanik des Systems oberhalb der Decke

30.Juli: Tjorven Geburtstag

Krumm und schiefe mittelalterliche Häuser

Trachtenbrücke in Leeuwarden

Im SIS, Leeuwarden: Erdbeeren statt Keks zum Kaffee

Klassisches Malmotiv: Sonnenblumen im SIS


Die Mädels im SIS

Alles Käse

Oude und nieuwe Genever

Rathaus in Sneek

Gracht in Leeuwarden

Tür des Rathaus von Sneek

Segelparadies Sneeker Meer

Alles Käse II

Boote in Franeker

Hier noch zu Eisingna:
Wie viele andere seiner Zeitgenossen auch war Eisinga als Anhänger der Aufklärungsbewegung davon überzeugt, dass Wissen dem Menschen und der Gesellschaft zugute kommt. In den Niederlanden, wo es keine allmächtige Kirche und auch keinen souveränen Herrscher gab, nahm das Aufklärungsdenken eine andere Form an als in Frankreich - hier konnten sich nur wenige für die radikalen und antireligiösen Ansichten mancher Philosophen erwärmen. Lieber glaubte man daran, dass Gott es gut mit den Menschen meine und die Dinge zu einem friedlichen und harmonischen Zusammenleben führe. Interessierte Bürger taten sich zusammen und führten naturwissenschaftliche Experimente durch, untersuchten Fossilien, diskutierten gesellschaftliche Probleme und studierten die Himmelskörper.
Bis zum heutigen Tag stellt Eisingas Planetarium den jeweils aktuellen Stand der Planeten dar. Diese bewegen sich nämlich in Echtzeit um die Sonne: Der Merkur benötigt 88 Tage für seine Umlaufbahn, die Erde ein Jahr und der Saturn mehr als 29 Jahre.
Herzstück der Anlage ist ein Pendeluhrwerk mit neun Gewichten. Ein beeindruckendes Räderwerk aus hölzernen Reifen und Scheiben und zehntausend handgeschmiedeten Nägeln, die als Zähne dienen, sorgt dafür, dass jeder Planet die richtige Umlaufgeschwindigkeit hat.
Als König Wilhelm I. 1818 nach Friesland reiste, um das Planetarium zu besichtigen, war er davon so beeindruckt, dass er es für den Staat kaufte. Zehn Jahre später starb Eisinga im Alter von 84 Jahren. In seinem Testament hinterließ er eine Beschreibung der Funktionsweise seines Planetariums.http://www.entoen.nu/eiseeisinga/de

Freitag, 29. Juli 2016

Harlingen in Friesland, NL: Zuletzt besucht 1975 und 1978

Heute machen wir uns zunächst auf den Weg nach Harlingen, einem Hafenort voller Grachten und vollgestopft mit Schiffen aller Art und Größe. Von Harlingen gehen zudem gehen die Fähren nach Vlieland und Terschelling ab.

Ich war zuletzt 1975 in Harlingen. Damals  war ich mit der evangelischen Jugend der Friedenskirche in Düsseldorf auf einer 2-wöchigen Segelfreizeit. Die erste Woche war Jollensegeln auf dem Heeger Meer und rund um Sneek auf dem Programm, in der zweiten Woche sind wir mit einem Plattbodenboot mit Seitenschwert durch die Kanäle in das Ijsselmeer gesegelt und haben in Harlingen eine Nacht im Hafen festgemacht. Ich erinnere mich noch (dunkel) an eine Bar mit Namen "De Blauwe Hand", die wir abends besucht haben. In Sneek gab es eine Diskothek, da lief dauernd "I shot the sheriff". Von Harlingen aus sind wir dann noch nach Texel (und Terschelling?) weitergesegelt und ich erinnere mich an meinen Stolz, als ich meinen Schlafsack zum Lüften im Hafen von Texel über den Großbaum hängte und eine Familie auf dem Kai grün vor Neid war, weil wir auf dem Schiff schlafen und segeln konnten. Nicht ganz so super war allerdings die Durchfahrt über das Ijsselmeer  bei Windstärke 8, Anne (Dübbers) und ich hatten Küchendienst und haben Spaghetti Bolognese für alle gekocht, mir war total schlecht.

In Harlingen lagen gefühlte 200 Plattbodenboote, überwiegend voll mit jungen Erwachsenen und Jugendlichen. Die Skipper und Betreuer haben langes Haar wie damals , nur Rasta-Varianten gab es seinerzeit noch nicht. Auch die Kleidung hätte von damals sein können, Blue Jeans und Sweat oder T-shirts. Gab es eigentlich in den 70ern schon Hoodies? Bitte kommentieren, wenn dies ein über 50 -
jähriger lesen sollte. Es sind jetzt die ersten drei Schulferienwochen um, auf dem Boot vor der Bank auf der wir sitzen, findet ein Schichtwechsel statt. Rucksäcke, Taschen und Jacken werden auf dem Kai gestapelt. Dann kommen die Pappkartons mit leeren Plastikflaschen und die Kästen mit Heineken Bier, vermutlich auch leer.

Auf dem Meer sieht man gleichzeitig mindestens 10 große Schiffe mit voller Betakelung, die Inseln sind kaum erkennbar, Vlieland scheint wie eine Fata Morgana in der Luft zu schweben. Die vielen Brücken werden andauernd hoch- und runtergezogen und es herrscht reger Schiffsverkehr (klingt wie ein Lied von Grönemeyer,brrr.....). Auf kleinstem Raum müssen die ziemlich langen Plattbodenboote drehen können, es ist ein bisschen wie Tetris.

Harlingen hat viele nette Häuser und Geschäfte. Ich sehe in einem Dekoladen ein graues Tuch mit einem dunkelgrauen Peace-Zeichen darauf und denke, wenn schon "Down Memory Lane", dann wäre das mit dem Peace-Zeichen sehr passend. Leider sind es Sets, keine Geschirrtücher und Sets mit dem Peace-Zeichen sind vielleicht etwas "over the top".

Die Texterkennung macht aus Peace immerzu Eace, da macht doch wirklich gar keinen Sinn! Übrigens aus Texel wird Tegel, macht auch keinen Sinn).

Von Harlingen aus fahren wir auf der Straße parallel zum Deich nach Norden und suchen nach einer Stelle, wo man zum Deich abbiegen und das Meer sehen kann, sollte es denn da sein. Bei Westhoek finden wir einen Weg zum Deich, es scheint sogar einen Parkplatz zu geben, da hier 1a Vogelbeobachtungsland ist. Vor dem Abzweig zum Parkplatz über einen kleinen Deich sehen wir eine Mischung aus Laden und Café, in dem indonesisches Schnitzhandwerk  und Objekte verkauft werden. Man hat aber offenbar in Richtung Afrika diversifiziert, da ich auch Giraffen sehe. Wir sitzen vor dem Haus auf der Terrasse und bestellen Kaffee, Wasser und einen Snack. Um uns herum hängen etwa 200 Windspiele aus Bambusrohr, da ein Wind weht, wir sind ja an der Küste, hört es sich so an, als würden wir bei den Proben eines ganzen Gamelan-Orchesters zuhören.

Wir gehen über den Deich und auf der  anderen Seite durch ein Schilffeld zum Watt. Armin erklärt, er gehe mit seinen Schuhen keinen Schritt weiter, ich denke nur, "Pingel" und stecke nach 8 Metern prompt im Schlick. Vielleicht ist das Wattwandern ohne Gummistiefel doch keine so gute Idee. Wir holen die Picknickdecke und legen uns auf dem Deich ins Gras. Die mitgenommen Kindle bleiben unbenutzt.  Das Meer ist weg und man sieht auf dem Watt, aber so weit entfernt, dass es nur noch weiße Punkte sind, jede Menge Wasservögel. Schwärme von Staren, wolkengleich, ziehen vorbei und bewegen sich dabei wie ein Fischschwarm. Als sie sich setzen, flirrt die Oberfläche von Ihren Flügelschlägen. Leider auch zu weit weg, um es genauer beobachten zu können.
Am Parkplatz hat ein älterer Mann eine kleine mobile Kaffee/Kuchen/Eisbar, die so schön anzusehen ist, wie eine große holländische Kirmesorgel . Er tut mir leid, weil er keine Kunden hat. Wir kaufen 2 Kaffees, die er mit einer (N)Espressomaschine zubereitet.

Jetzt sind wir wieder zurück in Franeker, wir wollen heute das uns von unserem Vermieter empfohlene Chinarestaurant ausprobieren, des ist das 5-beste aller Chinarestaurants in den Niederlanden (welches Ranking das auch immer war).

Plattbodenboote mit Seitenschwert

Blick Richtung Zentrum in Harlingen

Jugendliche auf dem Schiff

Fische in einem Dekoladen

Haus in Harlingen, Einkaufsstraße

Treppengiebel Harlingen

Im Hintergrund Segelschiffe auf dem Wattenmeer

Fischerboote in Harlingen

Detail Netz, Fischerboot Harlingen

Familienboot in Harlingen

Auf vielen Booten wohnen Hunde

Typische Anliegerstraße, Harlingen 

Harlingen

Das Café in Westhoek

Amstel Bierschild und pausbäckige Asienstatue

Der Weg zum Deich gehört den Schafen

Marschland

Marschland mit Entengrütze

"Waddenzee"

Meer ist weg!

Schlammkranz an Turnschuh

Blick nach oben

Blick nach unten

Der Koffie-Shop (für richtigen Kaffee)