Mittwoch, 21. Oktober 2015

Yew Seafood , der geprellte Orca und die Rocky Mountains von oben: Zurück nach Frankfurt

Am Montag Abend sind wir letztendlich nach mehreren anderen erfolglosen Versuchen (zu teuer, zu Lauter, zu leer, zu voll) dann doch in der Seafoodbar des Hotels gelandet. (yewseafood.com). Ich hatte ein bisschen Probleme etwas für Nichtfischesser zu finden und habe gefragt, ob sie auch eine vegetarische Karte haben würden. Ja, aber nur eine eine Veganer-Karte. Die habe ich dann eingesehen und gedacht, dass ich für die Hülsenfrucht-Samenkompositionen so viel Geld dann noch nicht zahlen wollte und das Menu war wirklich speziell. Etwas hilflos erklärte ich dem Ober die Lage ("Ich hatte die letzten drei Wochen immer Chicken oder Ribeye" - gab es auch hier- und wollte eigentlich was Neues essen), da brachte mir der Ober die Barkarte und ich habe einen Burger bestellt:).
Armin hatte Sable fish, hier ein Auszug aus der Karten(jede menge Austern und Lobster & Co):

    Das muss richtig, richtig gut gewesen sein.
Mein Burger übrigens auch! Und dann der Nachtisch!
Armin hatte den Apfelkuchen und ich die Crème Brulée. Zur Erinnerung, 1,4 CanD = 1 Euro.

Da hat wirklich ALLES gestimmt. Superlecker. 

Am nächsten (Dienstag-) Morgen sind wir wieder im Urban Fare Supermarkt frühstücken gewesen. Danach habe ich noch einen Spaziergang geradewegs die Thurlowstreet hinunter zum Wasser gemacht und man hatte heute einen relativ klaren Blick nach North-Vancouver. Ich wollte doch unbedingt noch den gepixelten Orca sehen! In Vancouver ist viel Kunst in das Straßenbild integriert worden!

Der Orca ist bekannt geworden als "Pixel Whale" oder "Pixel Orca, ein Kunstwerk von Douglas Copland im Hafen von Vancouver!
http://www.bcliving.ca/entertainment/douglas-coupland’s-digital-orca-captures-the-spirit-of-vancouver-harbour

Ja, un dann ging es immer die Grenville Street lang in Richtung Flughafen. Als wir gestern hier lang liefen, regnete es, heute am Abfahrtstag scheint die Sonne. Von der 4.-zur 28. Straße etwa sind nette Geschäfte zu finden, dann fast 40 Querstraßen lang nur , teilweise riesige, Einfamilienhäuser in baumbestandenen Anliegerstraßen. Manche Villen sind schon heftig groß! Kitsilano vom Feinsten.

Der Rückflug war gut, nur zum Schlafen sind wir trotz der bequemen Sitze doch nicht so viel gekommen. Der Rückflug von Nordamerika ist immer eine Stunde kürzer als der Hinflug, am Anfang und Ende essen und dazwischen eine lange Strecke Turbulenzen.
Morgen heisst es wieder arbeiten, da passt das mit dem Jetlag gut.....;) Aber: Für einen schönen Urlaub macht man das ja SEHR gerne.

Wasserflaschen im Supermarkt

Skulptur im Hafen

Fotoshooting mit Manga-Mädels

Blick vom Hafen Richtung Georgia Street

Der Pixel Orca

wasserflugterminal

Von Studenten der Emily Carr Kunsthochschule bemalter Elektrokasten

Von Studenten der Emily Carr Kunsthochschule bemalter Elektrokasten

Blick auf North Vancouver

Nur die Gipfel gucken heraus

Gletscher Rocky Mountains

Berg und schatten wie ein abstraktes Bild

Dienstag, 20. Oktober 2015

Public Market auf Grenville Island, Kitsilano und und Gastown

Gestern Abend hatten wir noch beschlossen, in Gastown Abend essen zu gehen. Eigentlich waren wir ja, wie geschrieben, schon ziemlich viel gelaufen, aber wir dachten, wir könnten das gerade noch so schaffen. War auch nicht weit und nett war es auch. Viele alte Häuser, jede Menge Bars, Restaurants und Geschäfte, ein bisschen touristisch, aber nicht so sehr und auch Ausgehviertel der Van-City Bewohner. Wir hatten uns ein Restaurant ausgesucht, den Salt Tasting Room in der Blood Alley. Alleys sind die kleinen Gassen zwischen den Blocks, in denen die Versorgungsleitungen und Liefereingänge sind. Das Restaurant im Loftstil hat ein Menukonzept (33 CanD), bei dem man sich aus den Rubriken Cheese, Meat und Condiments ein Dreigang-Menu zusammenstellen kann. Aber es ist alles kaltes Essen und daher gehen wir weiter, denn wir wollen warm essen. Wir landen bei Jules, apostrophiert mit "Casual French Bistro" (Julesbistro.ca), in dem wir sehr gut essen. Armin hat ein Table d`hote Menu mit Moules Frites als Hauptgang, ich nehme Pork Chops aus dem Fraser Valley. Ambiente, Musik und natürlich das Essen stimmen, gute Wahl!

Dann beschließen wir (keine gute Idee!), einen anderen Weg zurückzugehen und denken nicht daran, dass unsere Straße, die West Georgia, auf der Höhe von Gastown eine Hochstraße ist und landen neben dem Eishockeystadion, der Rogers Arena. Leider geht der Weg weiter zwischen der Rogers Arena und dem Football-Stadion, dem BC Place Stadium durch. Den Weg darf man sich so vorstellen, dass eine vierspurige Straße neben einem ist, der Gehweg selbst an der Tiefgaragenrückseite des Stadions langführt und voller Taubendreck ist. Das war ne Superidee, das mit dem anderen Weg, wir hätten besser mal aufgepasst...! Nachdem wir die Stadien hinter uns gelassen hatten, kamen wir leider vom Regen in die Traufe, wir sind nämlich entlang der Pacific Straße weitergegangen, und dann an etwa 50 Wohntürmen in Yaletown entlanggegangen, bis wir endlich auf die Hornby und Howe Querstraßen gestoßen sind, die uns zum Hotel zurück geführt haben. Damit haben wir im Grunde nach der oberen Hälfte von Downtown morgens, am Abend noch die untere Hälfte abgelaufen. Aus dem "wir wollen nicht weit laufen heute Abend", wurde ein Riesenspaziergang. Damit war dann aber auch die Dijon-Mutarde-Sahnesauce zum Kotelett abgearbeitet. Am Hotel sind wir beide erst mal neben der Rezeption auf die Toilette gegangen, weil wir beide dachten, dass wir es nicht mehr bis zum Zimmer aushalten wollten!

Heute morgen geht es dann zu Fuß weiter , im Grunde den Weg von gestern Abend zurück ein ganzes Stück bis zum Meerarm False Creek. Dort nehmen wir den Bootsbus nach Granville Island . Von dort hat man einen prima Blick auf Downtown. Der Public Market ist nicht so spektakulär wie der in Seattle, insbesondere was die Fischläden und das Umfeld angeht, da gab es in Seattle viel mehr Händler , aber trotzdem nett und vor allem im Bereich Gemüse und Obst sehr gut ausgestattet. Ein ganz großer Teil ist überdies der Gastronomie gewidmet und es gibt ganz viele verschiedene Restaurantstände. Außerdem haben sich auf Granville Island eine Brauerei und viele Kunstgewerbeläden angesammelt, die meisten nett, einige mit Ramsch. Wir besuchen u.a den Cloth Shop (theclothshop.com) , der alles rund um das Quilten anbietet. Man möchte sofort einen Kurs buchen und auch damit anfangen, so toll sind die Stoffe hier. Es gibt übrigens auch ganz wunderbare Wollgeschäfte, wenn man hier wohnen würde, würde man wohl ganz viel handarbeiten.... Wenn ich ein Haus am Meer hier hätte, hätte ich Hunter-Gummistafel und würde im dunklen Winter am Kamin setzen und Wolldecken und Schals stricken.

Wir gehen weiter unter der Granville Brücke hindurch nach Kitsilano. Leider regnet es und da macht es nicht so viel Spaß durch den Park dort zu gehen. Obwohl, es liegt eigentlich eher an den durchgelaufenen Füßen. Wir gehen entlang West Broadway und suchen stattdessen ein Restaurant. Es wird ein Earl´s. Earl´s ist eine Gastrokette, vom Rough Guide, dem ich inzwischen mit seinen Gastrotipps (die Textverarbeitung machte daraus Gastritis)vertraue, als eine der guten Systemgastronomieketten bezeichnet. Mit wohligem Seufzen lassen wir uns auf die dick gepolsterten Lederstühle fallen. Armin bestellt eine sehr anständig zubereitete Clam Chowder-Cesar´s Salad Combo + Brot  und ich ein ebenfalls ausgezeichnet zubereitetes Asia-Style Gericht mit dünnen Reisnudeln und ganz vielen Gemüsen in Soja-Ingwersauce. Beides zusammen kostete inklusive zwei großer Becher Kaffee 34 CanD, da kann man nicht meckern. Gute Wahl!

Bequem sitzend habe ich dann eine Buslinie nach Downtown mit Haltestelle um die Ecke herausgesucht, die uns dann ein wenig später nach Gastown bringt, das wir nun auch im Hellen erkunden. Jimi Hendrix Gedächtnis Statue muss hier auch irgendwo stehen, aber unsere Füße erklären unserem Nostalgie-Hirn, dass man die nicht unbedingt gesehen haben muss. Also gehen wir durch das Chinatown-Tor zurück in Richtung Hotel. Die meisten Chinesen wohnen gar nicht mehr in Chinatown, sondern inzwischen im Vorort Richmond, in dem es sogar Night Markets gibt.

Ich gehe noch ein bisschen durch die Pacific Mall und dort durch den Bräuninger oder Harvey Nickells von Vancouver: Holt Renfrew. No, it is ugly (sprich: zu teuer).
Dann doch lieber zur Hudson Bay Company, mal gucken, was der Kaufhof so alles demnächst anbietet...!

Morgen geht es wieder nach Hause, wir fliegen aber erst am Nachmittag. Trotzdem wird der letzte Blog wohl schon aus Leverkusen kommen.....!

Blick auf Granville Island

Blick von Granville Island in Richtung Downtown (mit Tauben)

Gutes Marketing eines Bäckers

Publick Market, Granville Island, Vancouver

Foot Court Granville Island Public Market

Satirische Skulptur im ehemaligen Bill Reid Studio

Vom Boot in den Laden

Yummie Blueberries

Pride Kuchen,  Granville  Island Public Market

Beeren an einem Obststand, Granville  Island Public Market

Möhrenbündel,  Granville  Island Public Market

Dampfbetriebene Uhr in Gastown

Straße in Gastown (Water Street)

West Hastings Street

Hudson Bay Kaufhaus, Vancouver

Montag, 19. Oktober 2015

Sonntag in Vancouvers Regenwald: Stanley Park

Heute morgen geht es immer entlang der Georgia Street nach Norden , irgendwann gehen wir ein Stück nach rechts und kommen so zu Coal Harbour, wo der Royal Vancouver Yacht Club ist und viele schöne Apartmenthäuser stehen. Man blickt hier über einen Meerarm nach North-Vancouver, dass aber im Regenwolkennebel kaum zu erkennen ist. Es regnet nicht wirklich, aber immer wieder kommt feuchter Nebel herunter. Die Sonnenbrille hätte ich nicht einpacken brauchen. Vancouver ist sehr fahrradfreundlich , es gibt viele Fahrradwege und Hinweise für Fahrradstrecken. Aber es gibt auch ganz viele Spazierwege. Passanten und Radfahrer können beide einen Weg rund um Downtown benutzen, die Seawall umfasst 22 km, das ist richtig gut gemacht. 

Vorher gehen wir aber noch kreuz und quer durch den Ende des 19. Jahrhunderts eingerichteten, riesigen Stanley Park und wir sind schon bald mitten im Regenwald, von dem noch relativ große Gebiete erhalten geblieben sind (Gestern hatte ich geschrieben 150.000 Bäume, bei Wikipedia steht 500.000). Es gibt ansonsten einen kleinen Pitch & Putt Platz, Tennisplätze, eine Lagune, ein riesiges Freibad, Kinderspielplätze, jede Menge Bänke und ringsherum Wasser.

Wer mehr lesen möchte (inklusive Luftbild): https://de.wikipedia.org/wiki/Stanley_Park

Wir gehen den Wanderweg zum Teehaus, einem 1985 errichteten Bistro-Restaurant, um die Mittagszeit heute gut besucht, in zwei Kaminen brennt ein Feuer, das Essen sieht lecker aus, aber wir sind noch satt vom späten und vielen Frühstück und trinken nur Cappuccino und frischgemachte Limonade. Das Teehaus liegt am Wasser, zwischen dem 2nd und 3rd Beach. Von dort aus gehen wir nun nicht mehr weiter durch den Park sondern immer den Weg am Ufer entlang. Wir sind jetzt auf der gegenüberliegenden Seite des Bereichs Stanley Park und des Westends und gucken nun über den nächsten Meerarm in Richtung Granville Island und Kitsilano. Zwischen den Meeresarmen öffnet sich der Blick zur Strait of Georgia , nicht dass man davon viel sehen könnte. Tanker und große Frachtschiffe ankern etwas außerhalb und sind nur schemenhaft zur erkennen. Die Burchard Bridge taucht mal auf und dann wieder weg!

Wir bleiben an der Seawall bis zur Denman Street und gehen dann weiter durch das Westend Stadtviertel. Was war alles so los in Park und auf der Seawall?
  • Jede Menge Jogger 
  • Jede Menge Radfahrer( Radfahrer und Inlineskater dürfen die Seawall nur gegen den Uhrzeigersinn benutzen und sie habe ihre eigene Spur)
  • Jede Menge Ruderer
  • Jede Menge Spaziergänger, junge Paare, Arm in Arm, Familien, alte Paare, Leute mit Schirm, mit Regenjacke, mit ärmellosem T-Shirt, mit Pudelmütze...
  • Jede Menge Möwen, Kormorane, Reiher und 2 Adler (Bald Headed Eagle)
  • 5 Waschbären und 1 Eichhörnchen (Nachfahre der 8 Grauhörnchen, die 1908 dem Park vom Central Park in NYC geschenkt wurden). Koyoten gibt es auch, haben wir aber nicht gesehen.
  • Segelboote
  • Ein Paddle Boarder
  • Ein Seehund
Wir honorieren unseren langen Spaziergang mit einem Cinnamon Bun (Milliarden Kalorien) in einem Neighborhood Café in Denman und gehen die ganze Robson Street nach Süden zurück. Die Straße verwandelt sich langsam von Szene zu koreanisch dominiertem Bereich zu der Haupteinkaufsstraße in der Nähe des Hotels.
Armin geht (es ist inzwischen fast halb 5) ins Hotel Füße hochlegen und ich gehe noch schnell zum Bill Reid Museum um die Ecke und habe Glück: Es hat noch eine gute halbe Stunde auf und morgen natürlich geschlossen. Gegen eine kleine 5 CanD Spende komme ich günstig herein. http://www.billreidgallery.ca
Bill Reid ist der bekannteste Künstler für First Nation Kunst , seine Mutter stammt aus Haida Gwaii, sein Vater war Europäer. Hier ein paar Infos von der Website der Galerie:
"Bill Reid (1920-1998), acclaimed Haida master goldsmith, carver, sculptor, writer and spokesman, was one of Canada's greatest artists.
Bill Reid was born to a Haida mother and a European father. While working as a broadcaster with the CBC in Toronto in the early 1950s, he studied jewelry-making at Ryerson Polytechnical Institute, and later studied classic European jewelry-making at the London School of Design. He combined European jewelry techniques with the Haida art tradition. His passion for Haida art was kindled by a visit to Haida Gwaii in 1954 where he saw a pair of bracelets masterfully engraved by the great carver and his great-uncle, Charles Edenshaw, after which, to use his own words, “the world was not the same.”
For the next fifty years Reid embraced many art forms. He gradually explored his rich Haida cultural heritage, studying early ethnographic publications, museum collections, and surviving examples of strong works from Haida Gwaii, always trying to understand the logic behind the form.
Inspired by the deeply carved messages of the totems and the lush beauty of the Queen Charlottes, Reid would go on to create many powerful sculptural masterpieces. “The Raven and the First Men,” a native version of the birth of mankind, and “The Spirit of Haida Gwaii,” showcased at the Canadian Embassy in Washington, brought international acclaim. But his crowning achievement was “Lootaas” (“Wave Eater”) -- a 15-metre war canoe carved from a single cedar log."

Ansehen kann man sich die Werke virtuell hier: http://theravenscall.ca

Nachdem ich mich auf Alert Bay bereits für die Native Art interessiert habe und gerade einen Krimi lesen, der von Schnitzern auf Haida Gwaii handelt, war das eine gute Ergänzung des bereits Gelernten.

So, jetzt ist es halb 7 und wir können einmal überlegen, wo wir heute Abend essen gehen wollen!

Auf der Georgia Street

Coal Harbour, Vancouver

Bootstankstelle, Ruderer und im Hintergrund North-Vancouver

Bootsgaragen

Waschbär-Raccoon

Hier sieht man gut, wie ein toter Stamm zum Wirt wird

Herbst in Stanley Park

Farne als Schmarotzer

Seawall Vancouver

In Stanley Park

Meine Handtasche ist schon ziemlich groß

Tea House Stanley Park

Balanceakte

Adler (links oben), Möwen und Krähen

English Beach und Penthouse mit Baum

Skulpturen, die zum Lachen bringen wollen

Hundeleben

Live Octopus?

Sonntag, 18. Oktober 2015

Frühstück bei Urban Fare in Vancouver

Von der Wildnis zurück in das "Big City Life": Vancouver

Die letzte Etappe unserer British Columbia Reise beginnt heute mit der Weiterfahrt nach Vancouver, wo wir noch drei Nächte bleiben werden. Beim Frühstück in Madeira Park beobachten wir aus dem Wohnzimmerfenster noch drei Schwarzwedel-Hirschkühe (Black-tailed deer) , die grasend über die Wiese ziehen. Schwarzwedelhirsche gehören zur Familie der Maultierhirsche, sie sind keine Kulturvölker und meiden eigentlich Menschen. Ihr größer Feind ist der Puma ( neben Bären, Wölfen, Kojoten und Luchsen....).

Wir fahren den 101 Highway weiter Richtung Süden. Kurz hinter Segelt sehen wir aufgeregt drei Zacken durch das Meer gleiten. Ein Blick durch das Fernglas klärt auf: Keine Delphine, keine Wale, nur drei Seelöwenköpfe hintereinander!

Ich wolle, wie angekündigt gerne in den "Hobbit-goes-Hippie"-(Zitat Lonely Planet)- Ort Roberts Creek, aber bevor wir bemerken, dass die kleinen Straßen, die vom Highway abgehen, schon Roberts Creek sind, sind wir auch schon vorbei und in Gibson. Wir fahren aber schnell rechts rechts parallel zurück, hier liegen auf beiden Seiten der Straße im komfortablen 200 Meter Abstand nette Häuser, links der Strasse direkt am Meer. Ja, das könnte uns gefallen..., vielleicht wandern wir ja doch noch nach Kanada aus...;), falls die Rentner nehmen. So kommen wir auch zur Robson Creek Road, der Hauptstraße, an der ein Gasthaus (The Gumboot Inn), ein General Store , eine Bibliothek und ein paar Häuser mit "Artist"- Schild stehen.  Ganz besonders nett ist der dammähnlich wiederhergestellte Pier mit Bänken aus Treibholz gebaut. Vor dem Pier bedeckt ein Riesen-Mandala den Boden, von Einheimischen gemalten jährlich erneuert/erweitert und ergänzt. Alle Kommunen, durch die wir gekommen sind,  haben ein reges Gemeinschaftsleben mit vielen Veranstaltungen. Sehr nett, der Ort.

Danach sind wir auch schon bald an der Fähre. Armin hält am Ticketschalter und sagt dem Angestellten das übliche, 2 Erwachsene, 1 Auto. Da sagt er: Lane 10 (Fahrspur 10) und "Kostet heute nichts. Warum wissen wir nicht und auch nicht, ob nur die erste Fahrspur, die gefüllt wird (das ist die 10) immer frei ist? Jedenfalls finden wir das prima. Wir haben nämlich von der fahrt von Port Mc Neill nach Como einen Steinschlag in der Scheibe, der aussieht, wie das Silberne in der Iris eines Auges. In der Größe eines Auges ist nämlich die Scheibe kaputt und wir haben einen Selbstgehalt von CanD 400 ( wir haben den nicht ausgeschlossen,weil sowieso mindestens 200 CanD Selbstbehalt immer sind).

Die Fähre dauert eine Dreiviertelstunde und fährt durch eine Art Fjord. Am Morgen hatte es geregnet, jetzt ist es aber eine ganze Weile wieder trocken. Das Schiff ist super lang und man kann auf dem Aussendeck einmal herum laufen, das hatte ich bei einer Fähre noch nie. Innen sind Workstations, wo man seinen Rechner anschließen kann (Fähre wird von vielen Pendlern genutzt), es gibt ein großes Café und , wie alle Fähren bislang, ist auch diese blitzsauber, frisch gestrichen  und bestens organisiert. Ich bin einmal mehr beeindruckt von der Effizienz der BC Ferries. Auf der Fähre, wie auch auf denen vorher, immer wieder Männer mit fetten Sporttaschen und Eishockey-Schläger. Neulich der Mannschaft von Campbell River (Storm),  jetzt die der Vancouver Canucks.

Es ist komisch und ein bisschen blöd, wieder in der großen Stadt zu sein. Ich gehe trotzdem versuchsweise mal in das große Hudson Bay Kaufhaus und gewöhne mich erstaunlich schnell wieder an das Einkaufen. Aber trotzdem trauern wir dem wilden Norden nach.

Hier noch ein paar kleine Schnipsel:


  • Vom Disney Store mal abgesehen, gibt es nirgendwo Spielzeug. Weit und breit kein schöner Plüschtierwolf. Ich frage im Kaufhaus eine Frau mit Buggy, ob sie in der Nähe ein Spielzeuggeschäft kennt. Sie antwortet etwas irritiert, sie sei nicht aus Vancouver und auch nur die Oma?! Später frage ich eine Verkäuferin, bei der ich bezahle (Sybille, aus Deutschland eingewandert), sie sagt, sie kenne auch keinen Laden, man fahre raus aus der Innenstadt, zu Toys R Us. Also notfalls baue ich auf den Flughafen...
  • Morgen ist in Vancouver eine große Halloween Parade.
  • Mir fällt wieder einmal auf, dass es mittlerweile überall alles gibt. Viele englische High Street Namen und natürlich amerikanische sind vertreten. Aber es gibt auch ein Geschäft mit Uhren von Glashütte und gestern im Supermarkt gab es Fleischkäse und Dosen mit Mildessa Sauerkraut. 
  • Wir haben heute Downtown in einem Steckrestaurant The Keg" gegessen, ich habe "Hefeweizen" von der lokalen Brauerei auf Granville Island (Stadtteil von Vancouver "getrunken. Auch in Victoria hatte ich schon einmal Hefeweizen.
  • Das Preisniveau für Essen und Trinken ist wie bei uns, ggfs, leicht teurer, Kleidung ist aber billiger. Das lohnt sich auf alle Fälle immer noch. Vielleicht kann Hudson Bay die günstigen Preise für amerikanische Marken ja nach Deutschland zum Kaufhof bringen.

Am Strand von Roberts Creek


Selfie mit der Kamera -hat geklappt

Dicke geschmiedete Nägel im Treibholz

Teil des Mandala

Geflößtes Holz

Stapelweise Treibholz in Roberts Creek

So ein Haus hätte ich gerne!

Genereral Store Roberts Creek

Gesehen in Vancouver

Häuser im Gürtel um Vancouver

Blick aus dem Hotelfenster

Das gesamte Mandala in Roberts Creek