Donnerstag, 31. Juli 2014

Gestern hatte das Hotel nahe Dullstrom keine Internetverbindung. Also habe ich den Text gespeichert und füge ihn gleich ein.

Zu Heute: Wir haben bis 10 Uhr geschlafen und sind bei strahlenden Sonnenschein aufgewacht. Nach dem Frühstück wollte ich mein Handy aufladen und ich fand den Behälter (welcher war das nochmal?) der Ladekabel nicht, insbesondere war dort das Ladekabel für die Kamera drin!!! Panik, dann Anruf bei Juliane, bitte guck´mal , ob ich es vergessen habe und rufe mal bei UPS an...! 10 Minuten später Entwarnung, alles ist in der Tasche oben auf der Netbooktasche. Der Tag ist gerettet!

Wir fahren weitere 4 Stunden über das Land, durch Lydenburg (Sparmarkt mit Schneckenteilchen und Kaffee- Wassereinkauf) und Hoedspruit und kommen um 16.00 an unserer Vuyani-Lodge an. Der nächste Game drive geht bereits in 5 Minuten los. Kurz entschlossen springe ich in den Jeep, Fleecejacke und kamera, sonst nix dabei.
Mit mir sind außer dem Tracker und dem Fahrer nur noch zwei Amerikaner im Jeep. Das Bushveld ist ganz anders als die offene Savanne Südafrikas. Gar nicht einfach, Wild zu entdecken. Wir sehen aber viel, mehr dazu morgen.

Dienstag, 29.07.2014 um 22.05 Abflug von Frankfurt nach Johannesburg. Um 18.44 wollten wir den Zug ab Köln Deutz nehmen. Ausgerechnet an diesem Nachmittag gehen wieder Sturzbäche Regen herunter und auf der Strecke Düsseldorf-Köln blieb eine Regio stehen. Unser ICE Train hat (erste Durchsage) 30 Minuten, dann 25 Minuten (Aufatmen, zweite Durchsage), dann wieder 30 Minuten Verspätung. Als er dann endlich kam (non stop bis Flughafen) war der zeitrahmen wieder in Ordnung. Dann blieb der Zug auf der Höhe des Förderturms an der A 3, noch vor Limburg in freier Landschaft stehen. Durchsage:“ Der Fahrzeugführer erhält neue schriftliche Anweisungen (?), der Zug fährt aber bald weiter“. 10 Minuten stad er mit Sicherheit…! Jedenfalls war der Zug rechtzeitig da. Inzwischen sah im Flughafen die Fensteraußenseite einer Glasbrücke aus wie eines diese modernen Brunnenwände. Jetzt war das Unwetter in Frankfurt. Die Maschine hatte aber keine Verspätung, Premiere im neuen Z-Terminal (sehr schön, andere können es doch auch, was ist bloß mit BER los?), ebenso Premiere im Airbus 380. Wir hatten Plätze ganz vorne in der Economy und trotzdem schon Reihe 57! Mittelblock Gangplatz und der daneben. Ich ging zum einer-daneben-Platz, um Armin den Gangplatz zu überlassen. Da kommt von der anderen Seite mein anderer Sitznachbar, schätzungsweise 150 kg, Arme (auf der gemeinsamen Lehne) wie meine Oberschekel und die sind nicht dünn! Außerdem kam er von irgendwo (russisch evt.) und war offenbar schon länger unterwegs, jedenfalls hatte er diesen Körpergeruch nach ungewaschener Kleidung mit Zwiebelnote. Ich nehme ein Pfefferminz und Zitronenhandcreme und freue mich über die effiziente AirCon, die aber auch nicht alles schafft. Das werden heftige 10,5 Stunden! Neben ihn setzt sich eine junge Frau, Größe 44. Hinter und sitzen drei junge Amerikanerinnen (Code Sharing mit United)und ein junger Mann unbekannter Herkunft, dessen beste Fremdsprache Französisch ist. Ich angele die Ohrenstöpsel schon mal vorsichtshalber aus dem Rucksack. Die drei Frauen (aus New Hampshire/keine Freundinnen/nicht verwandt/gerade erst kennengelernt) sind auf einer „Mission“ , from „our church“ und „we want to help people“, ich glaube es war in Zimbabwe, Hauptsache weit weg von mir. Sie fliege schon am 21.08. zurück, das kann ja nicht viel werden, aber wenigstens sind wir nicht im selben Flieger. Ich warte atemlos durch die Nacht auf den Begriff „world peace“.
Sie bringen dem jungen Mann Englisch bei “ Do you know the word wicked“. Man weiss nicht, was anstrengender ist, die Sägemesserstimmen der Amerikanerinnen oder das französisch/englische Gemisch.
Es gibt aber eine gute Nachricht. Mein dicker Nachbar fragte die Flugbegleiterin, ob er auf einen Gangplatz tauschen könne, …und es war einer frei. Sogar so, dass keiner mehr zwischen uns saß.  Da auch die Reihe hinter mir irgendwann schlief, war es ein ganz entspannter Flug!!!
In Johannesburg haben wir dann 10 Minuten auf Armins Reisetasche und etwa 50 auf meine gewartet, in den 380 passen ziemlich viele Leute und ziemlich viele Koffer hinein.
Am Ausgang erwartete uns der AndBeyond Mitarbeiter mit den Reiseunterlagen (inklusive Kunstleder gebundenes Tagebuch und Tasche in Safarifarbe – sehr gut, habe nämlich keine Handtasche mit)und blieb bis zum Auto bei uns.
Etwa 2,5 Stunden Fahrt nach Nordosten bis 10 km hinter Dullstrom liegen vor uns.  Toyota Corolla mit Schaltung und Rechtssteuerung wegen des Linksverkehrs. Mit GPS Hilfe sind wir bald aus dem Einzugsgebiet des Flughafens heraus. Die ersten 1,5 Stunden gehen durch Highveld ( Hochlandprärie), looks like Laramie. Es wechseln sich Kohlehalden mit Erdhalden und Kraftwerken  ab. Looks like Frimmersdorf. Dann beginnt (Provinz Mpumalanga) der Bereich der Highlands mit der Spezialität des Fliegenfischens auf Forelle, looks like Scotland.
Der Ort Belfast ist sehr afrikanisch geprägt, die Ausläufer von Johannisburg waren gepfeffert mit Toys R Us, Woolworth, Malls, Baumärkten und Möbelläden, die üblichen Verdächtigen eben.  Danach ein Wellblechhüttenslum und danach kleine Häuschen aus Stein.
Im Highlandbereich gibt es Pferde, Rinder und offenbar auch Schweine, wir müssen zweimal halten, weil einem Bauern ein kleines Schwein ausgebüxt ist. Dullstrom hat Strip Malls und typische Geschäfte wie in Dillard oder Jackson und einen Engels & Völker gibt es dort auch. Und Spezialgeschäfte, von Käse bis Kunst.
Unser Hotel ist wie eine schottische Country Lodge, die Umgebung ist winterlich, Gras und Schilf gelb, viele Bäume kahl. Die Maid macht uns ein großes Holzfeuer im Kamin. Draußen ist es sonnig bei 14 Grad! Feels like Eifel!
Jetzt sitze ich im Bademantel auf dem Bett, nach dem ich eben in der Wanne gelesen habe. Zwei dicke Kerzen brennen, Tee ist gekocht, das Feuer brennt, Armin schnarcht und draußen färbt sich der Himmel rosarot. Essen gibt es um 7 (Table d`Hote) und ich habe Hunger!





Road Trip Johannesburg - Dullstrom

Big Sky South Africa